05.02.2014

VERSTREUTES: Kochkurs "Fleisch trifft vegan" - Teil 1

Die von Sabine Zettl geborene Idee eines Kochkurses/Bloggertreffens zum Thema Fleisch trifft vegan fand ich so toll, dass ich sogar, obwohl der Jänner geldtechnisch ein grauenvoller Monat war, zusagen musste. Wie oft passiert es schon, dass in Graz so etwas veranstaltet wird? Um mich dort nicht allzu einsam zu fühlen, nahm ich die liebe D., ihres Zeichens vegan lebend, mit. Patricia von cook’n’roll kündigte sich auch noch an und so wusste ich quasi schon vorher, dass das alles ein Riesenspaß werden würde!

Kochkursbeginn war um 10.00 am Samstag. Prinzipiell begrüße ich es ja sehr, wenn solche Events möglichst früh beginnen, aber nicht, draußen eiskalt ist und die Gehsteige Eislaufbahnen gleichen, auf denen man, wenn man einen Meter vorwärts kommt, einen halben Meter rückwärts rutscht. Die freundliche Begrüßung im Le Soleil machte aber die üble Anreise (zu Fuß und aufgrund mangelnder Stadtkenntnisse mit einem absolut unnötigen Umweg – studierst du nicht Geografie, D.?) wirklich wett, denn es gab Frizzante von Manfred mit Verjus von Markus. Zweiterem hab ich dann gleich einmal erklärt, wie man Wein klärt und wieso so viele Weine nicht vegan sind. Was er sicher nicht weiß, so als Verjusproduzent. Aber zu meiner Verteidigung, es war noch früh und kalt und sowieso. 

Bei einem Gläschen kam ich dann unter anderem auch mit Verena von Sweets and Lifestyle ins Gespräch. Blogevents sind echt toll, um neue Leute kennenzulernen!
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Hübsche Farbe!
Bevor wir zu kochen begannen, stellten sich die Veranstalter vor und danach durften wir Vorträgen der Sponsoren lauschen. Ich war ehrlich gesagt zu Beginn nicht sehr begeistert, dass dieser Programmpunkt vor dem eigentlichen Kochen angesetzt war. Bei einem Kochkurs will ich kochen und nicht zuhören! Aber ich wurde eines Besseren belehrt, denn die sehr sympathischen Vorträger versorgten uns mit kurzweiligen Geschichten und spannenden Informationen.
 
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Der Sponsorentisch
Der erste, der das Wort ergriff, war Manfred von Gewürze und Spezialitäten Van den Berg, mit dessen Gewürzen wir später auch gekocht haben. „In Graz kriegt man keine guten Gewürze“, meinte er und hat damit wahrscheinlich recht. 

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Die Verpackungen sind hübsch!
Ich muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich, obwohl ich schon mehrmals am Geschäft in der Annenstraße vorbeigewandert bin, noch niemals drinnen war. Reiner Selbstschutz, denn ich kenn mich und meinen Hang zum Geldausgeben. Aber nach dem Vortrag und dem Verkosten verschiedener Salz- und Pfeffersorten muss ich wohl doch einmal vorbeischauen. Spannend fand ich folgende random facts:
  • Biogewürze kommen zu 90% aus China, deshalb setzt Manfred auf heimische, die aber teilweise aufgrund der hohen Kosten öfter nicht biozertifiziert sind. Ihm ist es aber wichtig, dass er sich die Produzenten und ihre Arbeitsweise auch anschauen kann. Sehr löblich!
  • Ich wusste nicht, dass Pfeffer in allen Farben eigentlich immer das gleiche Produkt ist, nur verschieden verarbeitet.
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    Damit ich nichts vergesse, habe ich alles mitdokumentiert. Quasi als Schriftführerin ;)
  • Liquid smoke wurde mir durch den Vortrag schon recht madig gemacht. „Liquid Smoke ist nicht so gut, weil krebserregend. Da sind drei Tropfen schon zu viel.“ D. sah mich an und flüsterte: „Ich tu da immer drei Esslöffel in mein Gulasch!“ Aber wir durften eine interessante Alternative kosten, nämlich Rauchsalz. Schmeckt ein bisschen nach Kohle, ist aber laut Manfred gesundheitlich unbedenklich.
Als nächstes war Markus (zuerst IT-Mann, jetzt Weinbauer, quasi (Zitat) „vom Serverkeller in den Weinkeller“) dran, der uns seinen Verjus vorstellte. Ich kannte Verjus nur von diversen Blogs, die alle more sofisticated sind als meiner. Und wie das oft so ist, wenn man ein Wort nicht kennt: Man liest einfach drüber und ignoriert seine Wissenslücke, bis man irgendwann bei einem Vortrag ist und aufgeklärt wird. 
Aber jetzt bin ich schlauer: Verjus ist Saft aus unreifen Trauben, die man auspresst, damit man einen Säureträger gewinnt, der in der persischen Küche beliebt und und bei uns schon seit dem Mittelalter bekannt ist. Und was macht man jetzt damit? Markus meinte lakonisch, man könnte ihn über „Salat drüberschütten“, da es milder als Essig ist, aber man kann das Wundersafterl auch statt Wein und Zitrone verwenden und trinken, z.B. mit Sekt. Und es schmeckt! In der Goodiebag, die wir ganz am Ende bekommen haben, war auch eine Flasche drin, und ich bin schon am Überlegen, was ich damit anstellen werde. Da ich, je älter ich werde, Essig immer schlechter in großen Mengen vertrage, werd ich mit dem klassischen Salatdressing beginnen (verzeih mir, Markus!).

Beim Vortrag von Christoph, der für Hornig Kaffee sprach, war ich zugegebenermaßen etwas unaufmerksam, weil ich keinen Kaffee trinke. Positiv fand ich hier, dass viel über Bio und Fairtrade geredet wurde. Eine ganz geheime Produktneuerung wurde auch noch vorgestellt, aber weil das hier nicht Wikileaks, sondern ein hundsordinärer Foodblog ist, kann ich nur so viel verraten: Sie ist für alle interessant, die gern wissen wollen, woher ihr Kaffee kommt und auch daran interessiert sind, dass er möglichst nachhaltig und ethisch korrekt produziert wird.

Der letzte Vortrag wurde von Monika gehalten, die für das vegane Menü verantwortlich war. Da ich mich schon intensiv mit der veganen Ernährung auseinandergesetzt habe, waren die Infos eine interessante Auffrischung meiner Kenntnisse, boten aber nicht viel Neues. Andere lernten die bittere Wahrheit der Lebensmittelproduktion kennen. Die Gesichter einiger Anwesender entgleisten beispielsweise, als ihnen mitgeteilt wurde, dass Käse mit Hilfe von Lab produziert wird, das aus dem Mägen von Kälbern gewonnen wird. („Was, auch bei meinem Lieblingsparmesan?!“) Ja, manchmal ist Unwissenheit wirklich schöner.

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Sehr beeindruckendes Gerät!
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Patricia präsentiert ihre Portion.
Um die Stimmung dann wieder etwas aufzulockern, durfte Patricia zuerst den Gemüsespiralschneider ausprobieren, mit dem Zucchininudeln als Unterlage für eine schnelle vegane Pastasauce  geschnitten wurden. Der Magen knurrte nach all den Vorträgen und der Hirnarbeit auch schon ordentlich – zum Glück dauerte das Kochen gar nicht lange und wir konnten uns den Bauch vollschlagen, bevor wir selbst zum Herd gerufen wurden...
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So gut!
Was wir sonst noch alles gekocht und erlebt haben, erzähl ich euch dann am Sonntag!

3 Kommentare:

  1. jui, ja...der spiralschneider!! war so ein lustiger tag!!! bin schon gespannt auf den bericht von sonntag...man könnt ja stundenlang erzählen...

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  2. Es war so megalecker, ich war überrascht, dass ich was veganes Essen anbelangt noch dermaßen beeindruckbar bin :p

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  3. War ein super interessanter Tag! Habe mich gefreut dich kennenzulernen. Spirali wurde gestern geliefert und heute schon benutzt ;-) Liebe Grüße, Verena

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