Der letzte Beitrag zum Blogevent Fleisch trifft vegan war ja eher textlastig, dafür gibt’s jetzt mehr
Bilder von all den guten Sachen, die wir gekocht und gegessen haben, und von
den Menschen, die ich kennenlernen oder wiedersehen durfte. Hier noch einmal ein großes Hallo an
Verena von sweets and lifestyle und Yvonne von Tortenfiguren.at, die ich ganz
neu kennenlernen durfte, Patricia von cook’n’roll, die ich zum zweiten Mal
gesehen habe und deren Gesellschaft immer wieder eine Riesengaudi ist, und an Organisatorin Sabine, die jetzt auch ihren eigenen Blog hat und sich so toll um alles
gekümmert hat.
Die Küche war auch nicht so groß. |
Zuschauen war aber erlaubt und erwünscht, und wir durften auch einige kleinere Aufgaben wie Zwiebeln schneiden und Paprika enthäuten übernehmen.
D. arbeitet fleißig. |
Hier werden gerade die Sesamstangerl gerollt. |
Höllisch scharfes Küchenbeil, vor dem ich so viel Respekt hatte, dass dann jemand anderes die Rüben fein schneiden musste... |
Gekocht und gegessen
wurden, gesponsert mit Produkten von Ja!natürlich und Amikaro Vegano, schließlich:
- Tapenade von
schwarzen Oliven mit Blätterteig-Mohn-Sesamstangerl in zwei Varianten
- Räuchertofuaufstrich
(vegane Variante) vs. Verhackert vom Wollschwein
- „Eiaufstrich“ mit
Veginäse und Eiaufstrich mit Majonäse
- Süßkartoffelterrine
mit Kürbiskernvinaigrette in zwei Varianten
Carpaccio von Roten Rüben (vegane Variante) und Carpaccio vom Rind, beides mit Pinienkernen, Olivenöl und Parmesan (bzw. keinem „Parmesan“, auf den haben wir im Eifer des Gefechts vergessen)
- Gefüllte
Krautröllchen auf roter Paprikasamtsauce in zwei Varianten
- Mousse au chocolat mit einem Hauch Orange in drei Varianten (zwei vegan)
Dazu gab es veganen Wein
vom Weingut Otto Knaus und Bier von der Brauunion. Für mich, die ich
weder Bier noch Wein trinke, gab es Gänsewein. Naja, so wurde wenigstens der
Geschmack der Speisen nicht verfälscht ;)
Im Hintergrund wird gegessen. |
Alles, was ich gegessen
habe (ich hab ab und zu auch die nicht-veganen Varianten probiert), war
ausgezeichnet, und die veganen Gerichte waren durchwegs auf einer Stufe mit den
nicht-veganen.
Sesamstangerl |
Carpaccio |
Besonders überrascht
haben mich der Eiaufstrich in vegan (täuschend echter Eigeschmack durch...
pürierte Nudeln!), der Räuchertofuaufstrich (wie Verhackert, nur nicht so
fett), die Paprikasamtsauce (so gut) und besonders die Süßkartoffelterrine. Ich
mag keine Terrinen, denn da ist meistens Gelatine drin, und die kann ich nicht
essen, weils mich so graust – muss die Konsistenz sein. Bei der veganen
Variante wurde mit Agar-Agar gearbeitet. Auch wenn Agar-Agar klingt wie eine
Tropenkrankheit, war die Konsistenz 1a und der Geschmack top!
Köstlich! |
Bei den unveganen
Varianten haben mich die Krautröllchen mehr überzeugt, aber sie waren auch so
wunderschön gefaltet – da haben Helmut aus der Gastgewerbefachschule und ich
(okay, mehr er als ich...) ganze Arbeit geleistet. Das Mousse au Chocolat im
Original schlug sowohl die Seidentofu- als auch die Sojatoovariante. Ich weiß
nicht, woran es liegt: Ess ich Sojatoomousse alleine, find ich sie ganz gut,
aber im direkten Vergleich stinkt sie ab. Es hilft alles nix, das ist die Macht
des Schlags. Am liebsten hätt ich die ganze Schüssel alleine aufgefuttert.
Süßkartoffelterrine |
Einziger Kritikpunkt, der
aber von Monika, die fürs vegane Essen verantwortlich war, selbst aufgebracht
wurde: das Kochen mit Ersatzprodukten. An Sojasahne und Tofu, der Fleisch
ersetzen sollte, wurden ordentliche Mengen verbraucht. Ich gehör aber eher zu
den Menschen, die wie Monika nicht ersetzen, sondern lieber neu erfinden
wollen. Bei der Erstellung des Menüs wurde da wohl sehr viel Rücksicht auf die
zwei sehr gegensätzlichen Essgewohnheiten genommen, sodass die veganen Speisen
auch mit Fleisch und die fleischigen auch vegan gekocht werden konnten. Denn
wozu ein Kochkurs Fleisch trifft vegan, wenn es im veganen Gericht sowieso nie
eine zu ersetzende Zutat gab, die man dann im finalen Gericht gegenüber stellen
kann?
Während das Essen in
mehreren Durchgängen serviert wurde, unterhielt ich mich gut mit den anderen
Teilnehmern. Die Tischordnung war bald so, dass an einem Tischende eher die
eingefleischten Veganer (hihi) saßen, und am anderen die Fleischtiger, doch es
verirrten sich auch ein paar Abtrünnige ins andere Lager.
Schön fand ich, dass
Diskussionen über die verschiedenen Essgewohnheiten erst gar nicht ausarteten.
Die anwesenden Veganer waren sehr tolerant gegenüber den Fleischessern. Ich
kann mir vorstellen, dass es keinen Spaß macht, wenn man neben sich jemanden
sitzen hat, der totes Tier verzehrt, wenn man es selbst aus ethischen Gründen
nicht tut. Umgekehrt ist es für Fleischesser nicht schön, wenn sie bei jedem
Bissen einen vorwurfsvollen Blick zu spüren bekommen. Da bin ich sehr froh,
dass sich für einen Abend alle am Riemen gerissen haben und Provokationen so
gut wie nicht aufkamen. Ab und zu fielen Phrasen, die nicht ganz optimal waren,
z.B. „richtige“ Majonäse für die unvegane Variante – ist sie abnormal, frag ich
mich? – aber alles in allem fand ich die Umgangsweise wirklich toll.
Der Dank dafür: Menschen,
die noch nie oder selten vegan gegessen haben, kamen an einem wunderschönen Tag
mit einer neuen Ernährungsweise in Berührung, und Beschwerden gab es keine –
oder ich hab keine gehört ;) Die Quintessenz des Tages, ausgedacht mit einer lieben
Teilnehmerin: Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, und Menschen
essen alles, Hauptsache, es schmeckt.
Dani und Verena |
Liebe Nadja, danke für deine anschaulichen Berichte und die super Fotos! Ich freue mich schon auf die nächsten Kochevents in Graz und hoffe, du bist wieder dabei:)
AntwortenLöschenSchöner Bericht, und vo allem eine schöne Quintessenz!
AntwortenLöschenGruss,
Sarah