Die von Sabine Zettl geborene Idee eines Kochkurses/Bloggertreffens zum Thema Fleisch trifft vegan
fand ich so toll, dass ich sogar, obwohl der Jänner geldtechnisch ein
grauenvoller Monat war, zusagen musste. Wie oft passiert es schon, dass in Graz
so etwas veranstaltet wird? Um mich dort nicht allzu einsam zu fühlen, nahm ich
die liebe D., ihres Zeichens vegan lebend, mit. Patricia von cook’n’roll
kündigte sich auch noch an und so wusste ich quasi schon vorher, dass das alles
ein Riesenspaß werden würde!
Kochkursbeginn war um
10.00 am Samstag. Prinzipiell begrüße ich es ja sehr, wenn solche Events
möglichst früh beginnen, aber nicht, draußen eiskalt ist und die Gehsteige
Eislaufbahnen gleichen, auf denen man, wenn man einen Meter vorwärts kommt,
einen halben Meter rückwärts rutscht. Die freundliche Begrüßung im Le Soleil machte aber die üble Anreise (zu Fuß und aufgrund mangelnder Stadtkenntnisse
mit einem absolut unnötigen Umweg – studierst du nicht Geografie, D.?) wirklich wett, denn
es gab Frizzante von Manfred mit Verjus von Markus. Zweiterem hab ich dann gleich einmal erklärt, wie
man Wein klärt und wieso so viele Weine nicht vegan sind. Was er sicher nicht weiß, so als Verjusproduzent. Aber zu
meiner Verteidigung, es war noch früh und kalt und sowieso.
Bei einem Gläschen kam ich dann unter anderem auch mit Verena von Sweets and Lifestyle ins Gespräch. Blogevents sind echt toll, um neue Leute kennenzulernen!
Bei einem Gläschen kam ich dann unter anderem auch mit Verena von Sweets and Lifestyle ins Gespräch. Blogevents sind echt toll, um neue Leute kennenzulernen!
Hübsche Farbe! |
Bevor wir zu kochen
begannen, stellten sich die Veranstalter vor und danach durften wir Vorträgen der Sponsoren lauschen. Ich war
ehrlich gesagt zu Beginn nicht sehr begeistert, dass dieser Programmpunkt vor dem
eigentlichen Kochen angesetzt war. Bei einem Kochkurs will ich kochen und nicht zuhören! Aber ich wurde eines Besseren belehrt, denn
die sehr sympathischen Vorträger versorgten uns mit kurzweiligen
Geschichten und spannenden Informationen.
Der Sponsorentisch |
Der erste, der das Wort
ergriff, war Manfred von Gewürze und Spezialitäten Van den Berg, mit dessen Gewürzen wir später auch gekocht haben. „In Graz kriegt man
keine guten Gewürze“, meinte er und hat damit wahrscheinlich recht.
Ich muss
aber zu meiner Schande gestehen, dass ich, obwohl ich schon mehrmals am
Geschäft in der Annenstraße vorbeigewandert bin, noch niemals drinnen war.
Reiner Selbstschutz, denn ich kenn mich und meinen Hang zum Geldausgeben. Aber nach
dem Vortrag und dem Verkosten verschiedener Salz- und Pfeffersorten muss ich
wohl doch einmal vorbeischauen. Spannend fand ich folgende random facts:
Die Verpackungen sind hübsch! |
- Biogewürze kommen zu 90% aus China, deshalb setzt Manfred auf heimische, die aber teilweise aufgrund der hohen Kosten öfter nicht biozertifiziert sind. Ihm ist es aber wichtig, dass er sich die Produzenten und ihre Arbeitsweise auch anschauen kann. Sehr löblich!
- Ich wusste nicht, dass Pfeffer in allen Farben eigentlich immer das gleiche Produkt ist, nur verschieden verarbeitet.
- Liquid smoke wurde mir durch den Vortrag schon recht madig gemacht. „Liquid Smoke ist nicht so gut, weil krebserregend. Da sind drei Tropfen schon zu viel.“ D. sah mich an und flüsterte: „Ich tu da immer drei Esslöffel in mein Gulasch!“ Aber wir durften eine interessante Alternative kosten, nämlich Rauchsalz. Schmeckt ein bisschen nach Kohle, ist aber laut Manfred gesundheitlich unbedenklich.
Damit ich nichts vergesse, habe ich alles mitdokumentiert. Quasi als Schriftführerin ;) |
Aber jetzt bin ich schlauer: Verjus ist Saft aus
unreifen Trauben, die man auspresst, damit man einen Säureträger gewinnt, der
in der persischen Küche beliebt und und bei uns schon seit dem Mittelalter
bekannt ist. Und was macht man jetzt damit? Markus meinte lakonisch, man könnte
ihn über „Salat drüberschütten“, da es milder als Essig ist, aber man kann das
Wundersafterl auch statt Wein und Zitrone verwenden und trinken, z.B. mit Sekt.
Und es schmeckt! In der Goodiebag, die wir ganz am Ende bekommen haben, war auch eine
Flasche drin, und ich bin schon am Überlegen, was ich damit anstellen werde. Da
ich, je älter ich werde, Essig immer schlechter in großen Mengen vertrage, werd
ich mit dem klassischen Salatdressing beginnen (verzeih mir, Markus!).
Beim Vortrag von
Christoph, der für Hornig Kaffee sprach, war ich zugegebenermaßen etwas
unaufmerksam, weil ich keinen Kaffee trinke. Positiv fand ich hier, dass viel
über Bio und Fairtrade geredet wurde. Eine ganz geheime Produktneuerung wurde
auch noch vorgestellt, aber weil das hier nicht Wikileaks, sondern ein
hundsordinärer Foodblog ist, kann ich nur so viel verraten: Sie ist für alle
interessant, die gern wissen wollen, woher ihr Kaffee kommt und auch daran
interessiert sind, dass er möglichst nachhaltig und ethisch korrekt produziert
wird.
Der letzte Vortrag wurde
von Monika gehalten, die für das vegane Menü verantwortlich war. Da ich mich schon
intensiv mit der veganen Ernährung auseinandergesetzt habe, waren die Infos
eine interessante Auffrischung meiner Kenntnisse, boten aber nicht viel Neues.
Andere lernten die bittere Wahrheit der Lebensmittelproduktion kennen. Die
Gesichter einiger Anwesender entgleisten beispielsweise, als ihnen mitgeteilt wurde, dass Käse
mit Hilfe von Lab produziert wird, das aus dem Mägen von Kälbern gewonnen wird.
(„Was, auch bei meinem Lieblingsparmesan?!“) Ja, manchmal ist Unwissenheit
wirklich schöner.
Sehr beeindruckendes Gerät! |
Patricia präsentiert ihre Portion. |
jui, ja...der spiralschneider!! war so ein lustiger tag!!! bin schon gespannt auf den bericht von sonntag...man könnt ja stundenlang erzählen...
AntwortenLöschenEs war so megalecker, ich war überrascht, dass ich was veganes Essen anbelangt noch dermaßen beeindruckbar bin :p
AntwortenLöschenWar ein super interessanter Tag! Habe mich gefreut dich kennenzulernen. Spirali wurde gestern geliefert und heute schon benutzt ;-) Liebe Grüße, Verena
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