29.01.2014

REZEPT: Erdäpfelnockerl mit Äpfeln und Zwiebeln aus dem Ofen

Für viele Fast-nur-Fleisch-Esser sind die Beilagen eher Nebendarsteller am Teller. Die meiste Gedankenarbeit wird oft darauf angewendet, auf welch raffinierte Weise man die Hauptspeise zubereiten könnte. Braten? Grillen? Faschieren? Dem, was sonst noch auf dem Teller herumkugelt, wird oftmals nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt – anders ist es nicht zu erklären, wieso in diversen Landgasthäusern das Gemüse prinzipiell grau und totgekocht auf den Teller kommt und der Gemüseteller IMMER aus Tiefkühlmischgemüse, Reis, Pommes, gebackenen Champignons und einem Spiegelei besteht. Buärgh.

Seit der weltbeste Freund und ich aber nur mehr zu den seltensten Anlässen Fleisch kaufen und zubereiten, schenken wir den Beilagen – die in der Zwischenzeit ja zur Hauptspeise mutiert sind – immer mehr Aufmerksamkeit. Schließlich soll man ja nicht das Gefühl haben, es gehe einem etwas ab, wenn man auf Fleisch verzichtet.

Unser momentaner Liebling: Äpfel und Zwiebel in Saft gebraten aus dem Ofen, das Rezept stammt aus dem Frisch gekocht vom September. Klingt komisch? Schmeckt aber geil, besonders zu den Erdäpfelnockerl aus Österreich vegetarisch (Kauft das Buch, es ist großartig!). Ich würds ausprobieren. 

Also, wenn ihr genug habts von grauem, totgekochten Gemüse und so.

Erdäpfelnockerl
Alles für zwei Menschen bemessen

Für die Kartoffellaibchen:
  • 750g mehlige Kartoffeln
  • 3 Dotter
  • 1 EL Petersilie, gehackt
  • 1 TL Salz
  • Prise Muskatnuss
  • Pflanzenöl
Zubereitung: Kartoffeln waschen und bei 190 Grad im Ofen garen, bis sie durch sind. (Das dauert je nach Größe ca. 30-50 Minuten). Noch heiß schälen und mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken bzw. durch ein engmaschiges Sieb drücken. Mit Dottern, Petersilie, Salz und Muskatnuss gut vermischen und sechs Laibchen daraus formen.
Laibchen in etwas Öl von beiden Seiten goldbraun braten.

Für die Zwiebel und Äpfel aus dem Ofen:
  • 500g kleine Zwiebeln (wenns größere sind, vierteln)
  • 500g Äpfel (ich würd eine Sorte nehmen, die im Ofen halbwegs ganz bleibt, z.B. Boskoop)
  •  4EL Olivenöl
  • ¼ TL getrockneter Thymian
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • 150ml Apfel- oder Birnensaft
Zubereitung: Ofen auf 220 Grad vorheizen. Zwiebeln schälen und quer halbieren. Äpfel halbieren, entkernen und achteln. In eine ofenfeste Form geben, mit Öl, Thymian, Salz und Pfeffer mischen, dann mit Saft untergießen. Ca. 20 Minuten backen, bis der Saft fast verdampft ist und die Zwiebel eine schöne Farbe angenommen haben. (Achtung, nicht zu lang drin lassen, sonst werden die Äpfel Apfelmus.)

Was ist eure liebste Beilage?

5 Kommentare:

  1. mhhhh...das schaut lecker aus! ich bin zwar auch ein fleischtiger...aber ohne beilage geht bei mir gar nicht! gemüse oder dgl muss bei mir trotzdem noch immer überwiegen...mein hase sieht das schon etwas anders :D

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    1. Der weltbeste Freund sieht das ähnlich ;) Aber daheim gibts halt nur alle heiligen Zeiten Fleisch, damit hat er sich ganz gut arrangiert.

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  2. Klingt gut, sieht gut aus, werd' ich mal probieren - aber gewiss die paar Kartoffeln nicht im Ofen backen, sondern im Reiskocher ... oder gleich auf übrig-gebliebene zurückgreifen;-)
    Wie es Gasthäuser und Kantinen immer wieder schaffen, aus eigentlich leckerem Gemüse so ein furchtbares Zeug zusammen zu pampen, ist mir unerklärlich. Der Stellenwert von Gemüse im deutschen Sprachraum ist erschreckend. Ich fürchte, da fehlt es auch schon in der Ausbildung der Köche grundsätzlich. Ebenso "toll" ist übrigens die "Beilage" namens Butterreis.
    Meine liebste Beilage? Etwas Fisch oder Fleisch zu gaaanz viel leckerem, toll gewürzten Gemüse. Dann reichen mir so 70 - 80 g (also asiatische Portionsgrößen), ist aber kein Muss.

    ;-)

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    1. Berichtest du dann, wie die Konsistenz war? Ich dachte mir ja - so eine Energieverschwendung - aber ich vermute, dass es die Flaumigkeit der Ofenkartoffel ist, die in diesem Gericht gewünscht wird.
      Aaah, Butterreis. Üble Sache, die sofort verboten gehört!

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  3. oh wie lecker!! ich bi ja auch nicht so die fleischige....

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