Für viele Fast-nur-Fleisch-Esser sind die Beilagen
eher Nebendarsteller am Teller. Die meiste Gedankenarbeit wird oft darauf angewendet, auf welch raffinierte Weise man die Hauptspeise zubereiten könnte.
Braten? Grillen? Faschieren? Dem, was sonst noch auf dem Teller herumkugelt,
wird oftmals nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt – anders ist es
nicht zu erklären, wieso in diversen Landgasthäusern das Gemüse prinzipiell
grau und totgekocht auf den Teller kommt und der Gemüseteller IMMER aus
Tiefkühlmischgemüse, Reis, Pommes, gebackenen Champignons und einem Spiegelei
besteht. Buärgh.
Seit der weltbeste Freund und ich aber nur
mehr zu den seltensten Anlässen Fleisch kaufen und zubereiten, schenken wir den
Beilagen – die in der Zwischenzeit ja zur Hauptspeise mutiert sind – immer mehr
Aufmerksamkeit. Schließlich soll man ja nicht das Gefühl haben, es gehe einem
etwas ab, wenn man auf Fleisch verzichtet.
Unser momentaner Liebling: Äpfel und
Zwiebel in Saft gebraten aus dem Ofen, das Rezept stammt aus dem Frisch gekocht vom September. Klingt komisch? Schmeckt aber geil, besonders zu den
Erdäpfelnockerl aus Österreich vegetarisch (Kauft das Buch, es ist großartig!).
Ich würds ausprobieren.
Also, wenn ihr genug habts von grauem, totgekochten Gemüse und so.
Also, wenn ihr genug habts von grauem, totgekochten Gemüse und so.
Alles für zwei Menschen bemessen |
Für die Kartoffellaibchen:
- 750g mehlige Kartoffeln
- 3 Dotter
- 1 EL Petersilie, gehackt
- 1 TL Salz
- Prise Muskatnuss
- Pflanzenöl
Zubereitung: Kartoffeln waschen und bei 190 Grad im Ofen
garen, bis sie durch sind. (Das dauert je nach Größe ca. 30-50 Minuten). Noch
heiß schälen und mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken bzw. durch ein
engmaschiges Sieb drücken. Mit Dottern, Petersilie, Salz und Muskatnuss gut
vermischen und sechs Laibchen daraus formen.
Laibchen in etwas Öl von beiden Seiten
goldbraun braten.
Für die Zwiebel und Äpfel aus dem Ofen:
- 500g kleine Zwiebeln (wenns größere sind, vierteln)
- 500g Äpfel (ich würd eine Sorte nehmen, die im Ofen halbwegs ganz bleibt, z.B. Boskoop)
- 4EL Olivenöl
- ¼ TL getrockneter Thymian
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- 150ml Apfel- oder Birnensaft
Zubereitung: Ofen auf 220 Grad vorheizen.
Zwiebeln schälen und quer halbieren. Äpfel halbieren, entkernen und achteln. In
eine ofenfeste Form geben, mit Öl, Thymian, Salz und Pfeffer mischen, dann mit
Saft untergießen. Ca. 20 Minuten backen, bis der Saft fast verdampft ist und
die Zwiebel eine schöne Farbe angenommen haben. (Achtung, nicht zu lang drin lassen,
sonst werden die Äpfel Apfelmus.)
Was ist eure liebste Beilage?
mhhhh...das schaut lecker aus! ich bin zwar auch ein fleischtiger...aber ohne beilage geht bei mir gar nicht! gemüse oder dgl muss bei mir trotzdem noch immer überwiegen...mein hase sieht das schon etwas anders :D
AntwortenLöschenDer weltbeste Freund sieht das ähnlich ;) Aber daheim gibts halt nur alle heiligen Zeiten Fleisch, damit hat er sich ganz gut arrangiert.
LöschenKlingt gut, sieht gut aus, werd' ich mal probieren - aber gewiss die paar Kartoffeln nicht im Ofen backen, sondern im Reiskocher ... oder gleich auf übrig-gebliebene zurückgreifen;-)
AntwortenLöschenWie es Gasthäuser und Kantinen immer wieder schaffen, aus eigentlich leckerem Gemüse so ein furchtbares Zeug zusammen zu pampen, ist mir unerklärlich. Der Stellenwert von Gemüse im deutschen Sprachraum ist erschreckend. Ich fürchte, da fehlt es auch schon in der Ausbildung der Köche grundsätzlich. Ebenso "toll" ist übrigens die "Beilage" namens Butterreis.
Meine liebste Beilage? Etwas Fisch oder Fleisch zu gaaanz viel leckerem, toll gewürzten Gemüse. Dann reichen mir so 70 - 80 g (also asiatische Portionsgrößen), ist aber kein Muss.
;-)
Berichtest du dann, wie die Konsistenz war? Ich dachte mir ja - so eine Energieverschwendung - aber ich vermute, dass es die Flaumigkeit der Ofenkartoffel ist, die in diesem Gericht gewünscht wird.
LöschenAaah, Butterreis. Üble Sache, die sofort verboten gehört!
oh wie lecker!! ich bi ja auch nicht so die fleischige....
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