30.05.2013

REZEPT: Russischer Zupfkuchen

Deutschland und Österreich sind zwar irgendwie gleich, aber auch wieder nicht – auf unserer letzten Deutschlandreise musste ich das wieder einmal feststellen. Zwar sprechen wir auf dem Papier alle die gleiche Sprache, aber wer schon einmal mich – oder einen anderen Österreicher – „Deutsch“ reden gehört hat, weiß, dass das so nicht stimmt. Wer es nicht glaubt: Hier ein Link zu Lamas mit Hüten aufÖsterreichisch und hier die geballte Ladung Oststeirisch, der Dialekt meiner Verwandten. Die Essgewohnheiten sind auch anders, und vom Bier („Je weiter nach Norden, desto zahnloser!“, meinte mein Mitbewohner grummelnd) wollen wir erst gar nicht anfangen.

Kuchenrezepte gehören zu diesen merkwürdigen Unterschieden auch dazu. Ob in Deutschland jemand einen Kärntner Reindling kennt, wage ich zu bezweifeln, aber auch Kuchen, die in Deutschland heißgeliebt werden, kennt hier ungelogen keine Sau. Russischer Zupfkuchen zum Beispiel war mir komplett unbekannt, bevor ich ihn auf Cake Invasion zum ersten Mal gesehen habe. Ich musste ihn natürlich einösterreichern, weil es in ganz Österreich keinen Quark zu kaufen gibt, aber ich nehme an, dass diese kleine Änderung nicht viel ausgemacht hat. Beim ersten Biss in die flaumig-topfige Masse wünschte ich mir nämlich sofort noch mehr Rezepte zur österreichisch-deutschen Völkerverständigung und bitte daher um erzdeutsche Backideen, die ich als Ausländerin unbedingt versuchen sollte :)

Russischer Zupfkuchen
Für eine Springform von 24x24 Zentimeter oder ein halbes Blech. Das Rezept stammt aus diesem Buch.

Zutaten Teig:
  • 215g Mehl
  • 20g Kakaopulver
  • ½ TL Backpulver
  • 100g Staubzucker
  • 1 Pkg. Vanillezucker
  • 1 Ei
  • 125g Butter
  • 1-2 EL Marillenmarmelade
Zutaten Füllung:
  • 185g Butter
  • 500g Topfen – 40%-Topfen macht den Kuchen schön schnittfest, aber sehr kompakt. 25%-Topfen gibt die beste Konsistenz
  • 125g Staubzucker
  • 1 Pkg. Vanillezucker
  • 1 Pkg. Vanillepuddingpulver
  • 2 Eier
Zubereitung: Ofen auf 180 Grad vorheizen und die Springform mit Backpapier auskleiden. Für den Teig Mehl, Kakaopulver, Backpulver, Staubzucker und Vanillezucker in eine Schüssel sieben. Ei und Butter hinzufügen und alles zu einem Teig verkneten. Den Teig dritteln und ein Drittel des Teiges zur Seite legen. Die anderen, übrigen zwei Drittel in die Springform als Kuchenboden einpassen. Den vorbereiteten, ungebackenen Boden mit Marillenmarmelade bestreichen.
Für die Füllung die Butter in einem kleinen Topf schmelzen und leicht abkühlen lassen. Inzwischen den Topfen mit Staubzucker, Vanillezucker, Puddingpulver und den Eiern glattrühren, dann die Butter hinzufügen und alles verrühren. Auf den Kuchenboden geben und glattstreichen, dann das weggelegte Drittel Teig darüberzupfen, sodass ein dekoratives Muster entsteht. 

Ca. 40 Minuten backen und mehrere Stunden (am besten über Nacht) abkühlen lassen, bevor man ihn anschneidet.

Lasst mir doch ein Rezept da!

11 Kommentare:

  1. Oh. Mein. Gott. Du weißt, wie sehr ich die Lamas mit Hüten liebe. Bei uns heißt nicht umsonst jeder Carl. Btw, dieser Youtube-Kommentar ist das Geilste überhaupt: "Klingt sehr nach Grazer-Gymnasiasten-Schnösel-­Steirisch!" x'D

    Oh Gott, der Typ mit der Kettensäge. Ich krieg die Tür nicht mehr zu, ich versteh kein Wort. xD

    Russischer Zupfkuchen ist der beste Kuchen überhaupt. Wie hast du so lange ohne den überlebt? °_°

    Ich dachte, Quark und Topfen sei das gleiche. o_O

    Ach, ich kenne nur ein einziges Kuchenrezept. xD

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    1. Ja, Gymnasiasten-Schnösel-Steirisch trifft es auf den Punkt :)

      Der sollte wirklich untertitelt werden, der Kerl. Meine Oma redet auch so, da hab ich oftmals größte Probleme zu folgen!

      Wenn man keinen Zupfkuchen kennt, ist das Überleben ohne denselben sehr einfach ;)

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  2. Quark und Topfen ist das Gleiche, nur anderes Wort ;-) Gehört hab' ich schon mal von dem Kuchen, gegessen oder gar gebacken hab' ich ihn aber noch nie. Dank dir wird sich das jetzt ändern ;-) !
    Cooler Kuchen, super Farben, genialer Kontrast, schönes Foto!!

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    1. Ich hab immer gedacht, Topfen ist trockener, aber da hab ich ja wieder was dazugelernt :) Hoff, er schmeckt dir so gut wie mir. Danke, danke, danke, danke - so viel Lob auf einmal *_*

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  3. uuuuh das ist genau mein Beuteschema! Wird nachgebacken!!

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  4. Oh Zupfkuchen ist toll .. anfangs haben den in D alle mit der Backmischung des bekannten Doktors gebacken, später ging's dann auch ohne :)

    Und es gibt zumindest ein Milchprodukt in Deutschland, was hier fehlt: Schmand.

    Ein Kuchenklassiker, den es in Sachsen oft gab/gibt, der hier aber gänzlich unbekannt ist: Eierschecke http://de.wikipedia.org/wiki/Eierschecke
    Sehr lecker - ein Rezept hab ich grad nicht parat, da gaukeln im Netz aber bestimmt genug rum.

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  5. Vorgestern für eine Party gebacken im Galuben daran, dass er schon gut werden wird. Das Backen war ein Kinderspiel (ich habe halb 20%igen halb 40%igen Quark verwendet und war von der Konsistenz sehr angetan) und geschmeckt hat er ganz fantastisch. Haben auch die anderen Partygästr bestätigt. Ich werde ihn wieder backen. Danke fürs Rezept!

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    1. Danke für die Rückmeldung und es freut mich sehr, dass es geschmeckt hat :)

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  6. "Urdeutsche" Backrezepte? Ohje, da gibts ja sooo viele ;) Das erste, was mir aber einfällt, ist Donauwelle. Ist das in Österreich bekannt? Soooo lecker.. Ich empfehle aber Puddingmasse statt Buttercreme drauf. Ansonsten gäbe es da noch schwäbische Apfelbete, Streuseltaler, Schneckennudeln, Franzbrötchen...

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  7. oh doch, den Reindling kenne ich sogar! Aber dass es bei euch überall keinenQuark gibt, wusste ich noch nicht. Gerade ich ärgere mich immer, dass ich hier keinen Topfen bekomme.Liebe Grüße und vielleicht hast du ja lust bei meinem Blogevent mitzumachen. Der Post ist seit heute online:)

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