11.05.2012

REZEPT: Apfel-Rhabarber-Pie


Rhabarber und mich verbindet ja eher eine Hassliebe, wie ihr noch aus diesem Eintrag wisst. Ich mag das Zeug einfach nicht. Es sieht komisch aus, stinkt  riecht zum Kotzen und schmeckt pur merkwürdig. Dennoch habe ich mich entschlossen, dass das mit mir und Mr. R. so nicht weitergehen kann. Als Futterbegeisterte muss man alles probieren, so ist das nun einmal, und so ein Pseudogemüse wird mir bei diesem Vorsatz keinen Strich durch die Rechnung machen!

Also habe ich einen Apfel-Pie gebacken, denn mit Äpfeln vermischt, so dachte ich, kann der Rhabarber seine tödliche Wirkung nicht so einfach entfalten
Leider hatte ich die grandiose Idee, das Rezept für den Teig abzuändern (Butter statt Margarine...), und so passierte Folgendes: Der Teig ist mir im Ofen einfach zerflossen, die Teigränder sind über den Rost getropft und am Boden des Backofens haben sie sich dann zu einem stinkenden, rauchenden Klumpen vereinigt. Die ganze Küche war verraucht, sodass ich schon Angst hatte, die Berufsfeuerwehr vom nahegelegenen Lendplatz würde gleich anrücken und mir die Tür eintreten… 
Die Füllung wiederum war dermaßen flüssig, dass sie auch nach einer Stunde noch eher wie Apfelkompott aussah, und nicht wie eine cremige Pie-Füllung. Schrecklich. Auch wenn unser Freund J. behauptet hat, der Kuchen sei der beste, den ich je gebacken hätte – aber nur, weil sich die gesamte geschmolzene Butter aus dem Teig in die Füllung ergossen hat! :/

 Etwas matschig wird der Kollege auch, aber man kann Stücke abteilen ;)

Beim zweiten Durchgang habe ich das Rezept verbessert und gleichzeitig meinen Frieden mit dem Knöterichgewächs des Todes gemacht. Ich mag den Geruch von Rhabarber zwar immer noch nicht (bzw. finde ihn brechreizerregend, aber man kann beim Verarbeiten ja durch den Mund atmen ;)), aber schmecken tut er ganz gut. Und der entstandene Pie ist sowieso superduperomnomnom. Dieser köstliche Teig! Diese cremig-fruchtige Füllung mit dezent saurer Rhabarbernote! (Hätt ich dem Zeug gar nicht zugetraut.)

Nachbacken!

Sofort! (Man stelle sich hier mich mit einem befehlenden Lehrerinnengesichtsausdruck vor.)

Vegan ist er auch, also braucht ihr auch kein schlechtes Gewissen zu haben – nur der Viertelkilo Zucker im Rezept sei bitte dezent ignoriert ;) Oh, und die Pie-Form ist in diesem Rezept ein Muss, finde ich. 

Apfel-Rhabarber-Pie (für eine 22cm-Pie-Form)


 Zutaten für den Pie-Teig (Originalrezept stammt von hier):
  • 230g Margarine (ich habe Alsan genommen)
  • Etwas Salz
  • 290g Mehl
  • 125ml Eiswasser
  • 1 EL Zucker
Zubereitung: Mehl, Salz und Zucker auf einer Arbeitsplatte vermischen. Die kalte (!) Margarine in kleinen Stücken hinzufügen und mit einem Messer in kleine Stücke schneiden, sodass die Fettstücke mit Mehl bedeckt sind. Kennt ihr euch nach dieser tollen Beschreibung nicht aus, schaut euch doch dieses Video an, da wird das super erklärt.
Das Wasser nach und nach esslöffelweise zugeben und vorsichtig kneten, bis ein Teig entsteht. Wahrscheinlich ist es nicht nötig, das komplette Wasser hinzuzufügen, seid also vorsichtig, sonst wird der Teig sehr klebrig.
Ist der Teig fertig, in zwei gleich große Teile teilen, in Klarsichtfolie wickeln und für einige Stunden oder besser über Nacht ab damit in den Kühlschrank. So lässt er sich viel leichter verarbeiten.
Die Form fetten und den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Einen der Teigklumpen aus dem Kühlschrank nehmen, etwas anwärmen lassen und dann zwischen zwei Stücken Frischhaltefolie ausrollen, sodass das entstandene Teigstück einen größeren Durchmesser hat als die Pieform. In die Pieform heben und festdrücken, der Teig darf dabei ruhig über den Rand stehen. Den Teig zurechtschneiden, sodass er mit dem Rand der Pieform abschließt.
Den Teig 5-7 Minuten vorbacken, dann aus dem Ofen nehmen. Der Rand sollte noch weich bleiben, sodass man aus dem restlichen Teig noch einen Deckel basteln kann, also lasst den Teig nicht zu lange im Ofen! Inzwischen kann man die Füllung zubereiten und die andere Hälfte des Teiges ausrollen.

Zutaten für die Füllung:
  • 4 Äpfel (bei mir Topaz)
  • 2 Stangen Rhabarber (ich habe so wenig genommen, weil ich das Zeug nicht sonderlich mag, wer mag, kann auch mehr verwenden J)
  • 40g brauner Zucker
  • 160g weißer Zucker
  • Zimt (und Kardamom) nach Geschmack
  • Zitronensaft von ½ Zitrone
  • Schale von einer Biozitrone
  • 3 EL Mehl
  • 3 EL Semmelbrösel
Zubereitung: Die Äpfel schälen, achteln und in kleine Stücke schneiden. Den Rhabarber schälen und in kleine Stücke schneiden. Mit den restlichen Zutaten in einer Schüssel vermischen.
Die Füllung in die vorbereitete Pieform geben. Den zweiten Teigkreis darauf legen und mit dem vorgebackenen Teigkreis verbinden – ich mach das immer mit meinen Fingern. Die Ränder dabei gut zusammendrücken, sonst bricht der Deckel später auf.
Mit einem scharfen Messer den Deckel mehrmals einstechen, sodass später die Luft aus dem Inneren des Kuchens entweichen kann. Nun den Deckel mit etwas Sojamilch bestreichen (optional kann man auch noch etwas Zucker darüber streuen) und ab in den Ofen. Ca. 15 Minuten bei 200 Grad backen, dann die Temperatur reduzieren und  dann noch 20-25 Minuten bei 180 Grad fertig backen. Der Kuchen sollte schön goldbraun sein. 

 
Mögt ihr Apfel-Pie? Wer hat eine Pieform?

7 Kommentare:

  1. Der war soooo lecker, unglaublich!!!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Du bist aber lieb. Jetzt kannst du ihn nachbacken!

      Löschen
  2. Oh, der Pie sieht super aus! Außerdem liebe ich Rhabarber :) Wenn ich meiner Mama am Sonntag ein paar Stangen abschwatzen kann, muss ich den mal ausprobieren!

    AntwortenLöschen
  3. Ah, sowas ist mir auch mal passiert. Ich habe so eine billige Kuchenform von IKEA, da ist alles rausgetropft und dann war die ganze Wohnung voller Rauch, als hätte ich was in Brand gesteckt. Bloß gut war das noch die alte Wohnung. xD

    >>> befehlenden Lehrerinnengesichtsausdruck

    Die armen Kinder. :(

    Lustiges aus dem Ofen:

    #1 - http://www.captionthis.de/bilder/89482e-367.jpg
    #2 - http://loldaddy.com/images/uploaded_pics/loldaddy.com-1321470234.jpg

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nicht bei Ikea Backformen kaufen :(

      Weil ich so sexxy bin, dass sich niemand konzentrieren kann? ;)

      Ad 1: Alptraum!!!
      Ad 2: Tatsächlich so schon mal passiert - das geschieht, wenn man kein Backpapier verwendet...

      Löschen
    2. Ja, weiß ich jetzt auch. >__>

      Natürlich. ^_~

      Ad 2: Loooool. x'D Aber wieso Alptraum? Ich finde, die zwei Katastrophen nehmen sich nicht viel. xD

      Löschen

Eure Meinung ist mir wichtig, deshalb hinterlasst doch einen Kommentar!