16.07.2014

REZEPT: Sommersalat mit neuen Kartoffeln, Brokkoli und Feta

Wenn man mich fragt, wieso ich Lehrerin werde, sage ich immer, dass ich anderen irrsinnig gern Sachen erkläre. Sachverhalte darstellen, Beispiele geben, Leute mitreißen, das sind Dinge, die ich mag.

Allerdings bin ich dafür, dass ich ab Herbst jungen Menschen beibringen soll zu lernen, in diesem Metier selbst verdammt schlecht. Und das ist leider so, obwohl ich regelmäßig autorisierte Lerntechnikseminare halten darf! Wissen will einfach nicht in meinen Schädel. Es ist ein wenig wie in der berühmten Simpsons-Szene mit Mr. Burns, in der ihm mitgeteilt wird, dass er alle Krankheiten der Welt hat, diese ihn aber deshalb nicht töten, weil sie alle gleichzeitig zuschlagen und deshalb keine zum Zug kommt.

Nun stellen wir uns das Ganze mit Wissen vor, das IN meinen Kopf will. Mich interessiert echt (viel zu) viel (?), ich lese auch jeden Tag brav die Zeitung und seit 4 Wochen meine Testunterlagen zu Georg Büchner, Language Anxiety und Learner Motivation, aber trotzdem scheint es mir oft, als ob mein umfangreiches Anime-, Serien, Bücher- und Rezeptewissen den Lernstoff, den ich mir seit Tagen ins Hirn prügeln will, eher blockiert. Aber hey, wenigstens hab ich mir nach 2 Folgen Orange is the new black schon alle Namen der vorkommenden Insassen gemerkt. Super, oder?

Manchmal treibt mich das schon knapp an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Wie kann es sein, dass ich wahrscheinlich die Hälfte aller gefühlten 3000 Pokémon mit Namen (und Klassen!) aufsagen kann, aber mir nicht merke, wann zur Hölle Büchner geboren ist und wann Dörnyei seine ver****** Motivational Self Theory verfasst hat? Der weltbeste Freund und mein Kumpel Simon sind ja der Meinung, dass ich schon zu lange lerne und dass das für meine Lerndemenz verantwortlich ist. Gut, dass am Montag endlich alles vorbei ist!

Zwischendurch koche ich – auch in der Prüfungszeit täglich, wenn auch bei weitem nicht so elaboriert wie sonst. Essen muss ich ja schließlich trotzdem irgendwas. In den letzten Wochen habe ich aber die Blogaktivität, wie ihr sicher gemerkt habe, sehr eingeschränkt, ich war einfach zu cranky und gestresst, um überhaupt so etwas wie ein ordentliches Foto oder Rezept zustande zu bringen. Aber heute, heute ist mir ein Geniestreich gelungen. Und den will ich euch trotz all des Lernstresses wirklich nicht vorenthalten.

Sommersalat
Für eine große Portion zu Mittag oder zwei kleine Vorspeisenportionen
Zutaten:
  • 3 EL Balsamico- oder Himbeeressig (Himbeeressig kann man sehr leicht selbst machen, indem man Essig und ein paar TK-Himbeeren in ein Schraubglas gibt und ein paar Tage stehen lässt)
  • 2 EL Sojasauce
  • 1 TL Dijonsenf
  • 1 TL Ahornsirup
  • 2 EL Olivenöl
  • 300g möglichst kleine neue Kartoffeln (ich hab meine vom Bauernmarkt am Lendplatz)
  • 120g Brokkoliröschen
  • 1 Frühlingszwiebel, fein gewürfelt, das Grün in feine Röllchen geschnitten 
  • 50g Feta, fein zerkrümelt
Optional - das heißt, diese Zutaten könnt ihr weglassen, aber wenn ihr beides auftreiben könnt, schmeckts halt noch ein bisschen besser: 
  • 70g Heidelbeeren
  • 1 EL Pinienkerne, in der Pfanne geröstet
Zubereitung: Essig, Sojasauce, Ahornsirup, Senf und Öl zu einem dickflüssigen Dressing aufschlagen – ich verwende dafür meinen Minimixer, es geht aber auch ganz wunderbar mit einem Schneebesen oder in einem kleinen Marmeladenglas. 
Kartoffeln und Brokkoli dämpfen und noch warm mit dem Dressing vermischen. Wenn alles etwas abgekühlt ist, das Weiße des Frühlingszwiebels, die Heidelbeeren und den Fetakäse hinzufügen. Mit in der Pfanne gerösteten Pinienkernen und dem kleingehackten Grün des Frühlingszwiebel verzieren und eventuell noch nachsalzen und -pfeffern. Der Salat schmeckt am besten lauwarm.

Sommersalat 2
 
(So sieht das übrigens aus, wenn ich fotografiert habe – alles rein in eine Schüssel, vermatschen und dann wird gegessen. Mit einem großen Löffel. Ich hab ja meine Zeit nicht gestohlen :P)

2 Kommentare:

  1. Also dein Freund und dein bester Kumpel könnten nicht ganz unrecht haben. Wenn die Lernphase zu lang ist, dann geht halt irgendwann nichts mehr rein. Andere Theorie: wen interessiert, wann Büchner geboren wurde?? An Pokemon und Serien hast du ein persönliches Interesse, an diesen andere Fakten eher nicht. Da ist ja wohl klar, was sich leichter lernen lässt. Aber Kopf hoch! Bald ist es geschafft!! Und das Rezept klingt seeeehr lecker.

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    1. Ja, da hast du wohl recht. Ich muss ja nur noch ein paar Tage durchstehen - und dann ist es geschafft. Probier es unbedingt aus, das Rezept, du wirst es nicht bereuen :)

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