Eigentlich wollt ich aus chronischem Zeitmangel gar nicht zum veganen Pralinenworkshop
im Le Schnurrbart und eine Kamera, um tolle Fotos zu schießen, hatte ich auch nicht, da der weltbeste Freund auf einer Reise in Australien war. Aber ich hatte mich schon im Hochsommer (!!!) angemeldet und
zum Stornieren war es schon zu spät.
Eins gleich vorweg: Ich habe es nicht bereut. Jetzt, nachdem ich mit drei Sorten
Pralinen, einer köstlichen Ganache und Bruchschoko vor dem Computer gesessen
bin, Pralinen, die ich selbst gerollt, getunkt und verziert habe, in mich reingestopft
habe, und diese Zeilen tippe, bin ich doch sehr sehr froh, dass ich mich
aufgerafft und hingegangen bin.
Aber alles der Reihe nach.
Der Pralinenworkshop, geleitet von der lieben Daniela, fand in
familiärer Atmosphäre in der Freien Galerie statt – nur sechs Leute durften
teilnehmen, damit sich auch um alle gekümmert werden konnte.
Pralinenrühren umgeben vom Kunst. |
Zwischen den Tischen war auch schön viel Platz, damit wir uns beim Rollen nicht gegenseitig an die Gurgel gehen mussten. |
Nach einer kurzen Einführung ging es dann auch gleich ans Eingemachte.
Zwei bereits vorbereitete Ganaches (Ganachösen? Immer diese Plurälebildung ;)) mussten zu Kugeln gerollt und mit
Kuvertüre überzogen werden. Ich und meine neue Bekanntschaft Nicole, eine
begeisterte Bäckerin und hoffentlich baldige Foodbloggerkollegin, bearbeiteten die Aufträge
sehr gewissenhaft, perfektionistisch und zur Erheiterung der anderen
Kursteilnehmer und der Workshopleiterin auch extrem laaaaangsam.
Wie man an meiner verschwimmenen Hand sehen kann, war ich hier bereits zu schnell. Schildkrötenlangsam ist die Devise - fast wie bei Qigong! |
Ich stellte beim Schmelzen der Kuvertüre bei 40 Grad, dem
darauffolgenden Abkühlen auf 28 Grad und dem nochmaligem Erhitzen auf 32 Grad
fest, dass Pralinenmachen wirklich serious business ist. So kompliziert! Dauernd klaut einer das Thermometer! Man
muss so langsam arbeiten! Ein Grad zu wenig und AAAAAH DIE SCHOKOSCHICHT
BRICHT! Puh. Für mich Ruckzuck-Köchin war die meditative Arbeit des
Schokorührens wirklich geistig anstrengend. Aber es hat sich gelohnt, etwas
Zeit zu investieren...
Zwischendurch musste man sich einfach einmal hinsetzen. Pralinenmachen dauert. |
Unter der kundigen Führung von Daniela, die wirklich die köstlichsten
Pralinen von ganz Graz zum Verkauf anbietet, fertigten wir, während wir unauffällig immer mehr von der Kuvertüre in unseren gierigen Mündern verschwinden ließen, in Zweierteams Erdbeer-Pfeffer-Pralinen,
Schoko-Orangen-Pralinen und mit Schokolade verzierte Marzipanherzen an. Alle
Füllungen, die in der veganen Variante anstatt auf Sahne auf Fruchtmus setzten, waren von Daniela schon vorbereitet worden, wir konnten unserer
Kreativität also freien Lauf lassen. Nicole, die beim Rollen eindeutig
geschickter war als ich, schaffte es sogar, aus dem Marzipan einen Walfisch und
einen Schnurrbart zu rollen.
Da konnte ich mit meinen Herzen nur abstinken... |
Ganz zuletzt durften wir auch selbst eine Maroniganache zubereiten, die
wir dann mit nach Hause nehmen konnten. Aus diesen habe ich dann daheim in Kakaopulver gerührte Kugeln zubereitet - sehr gschmackig!
Alles in allem fand ich den Workshop wirklich toll. Mit 65 Euro ist er
zwar nicht ganz billig und man muss wirklich schnell beim Anmelden sein – die
Plätze sind immer sehr schnell vergeben – doch für das Geld bekommt man
persönliche Betreuung, die Materialien in Bioqualität und einen Abend voller
Spaß. Und Schokolade.
Hab ich schon die Schokolade erwähnt?
Hab ich schon die Schokolade erwähnt?
Veganer Pralinenworkshop im Le Schnurrbart
Paulustorgasse 6
8010 Graz
Klingt super! Wie viele Pralinen habt ihr denn dann insgesamt fabriziert?
AntwortenLöschenGute Frage... Ich glaub, ich hatte am Schluss so ca. 20 ;)
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