06.01.2013

VERSTREUTES: Rein ins neue Jahr – mit Julie und Julia

Ich war sehr produktiv in den letzten Wochen – ich hab an meinem Diplomarbeitsthema gewerkelt, wurde dreimal abgelehnt, versank in tiefster Verzweiflung, hab mich wieder aufgerappelt, mir ein paar neue Themen ausgesucht, mit denen ich mich bewerben gehe, schreib gerade an einer Seminararbeit über Briefromane, hab zwei Wochen Urlaub mit dem weltbesten Freund auf der Couch verbracht, was mit Freunden unternommen, The Walking Dead geschaut (Zombies <3) und insgesamt viel gelesen und eine Kurzgeschichte geschrieben. Fleißig, oder?

Nur gekocht habe ich wenig, zumindest nichts, was sich zu präsentieren lohnt. Der Winter ist eine denkbar ungünstige Jahreszeit für Foodblogger, finde ich. Alles, was man fotografiert, wird komisch bunt oder grau oder schaut dank meiner mangelnden Fotografierkünste einfach scheußlich aus. Vielleicht sollte ich das Rezepteverbloggen wieder in eine Jahreszeit verlegen, in der auch ich passable Fotos zusammenbringe, und euch bis dahin anders unterhalten… ;)

Von einer Professorin habe ich vor den Ferien den Film „Julie und Julia“ empfohlen bekommen, der sich ums Food-Bloggen dreht. Ich war begeistert, dass es so einen Film überhaupt gibt, und nahm die DVD dankend in Empfang, nur leider, wie das halt einmal so ist, kam ich nicht und nicht dazu, ihn anzuschauen. Und so lag der Film über zwei Wochen neben dem Sofa. Zuerst war Weihnachten, dann Silvester, dann war ich andauernd auf der Uni, um meine Seminararbeit zu schreiben, und wenn ich daheim war, dann wollte der weltbeste Freund sich den Film nicht antun, weil er dachte, der sei sicher fürchterlich fad – er hat so eine Angewohnheit, bei allem, was ihm an Filmen und Serien nicht zusagt, sofort in Tiefschlaf zu fallen ;) Weil ich aber heute schlecht geschlafen hab und den ganzen Tag ziemlich angeschlagen war, konnte er mir sterbendem Schwan natürlich meinen Filmwunsch nicht abschlagen. Zum Glück! Der Trailer alleine ist schon so entzückend, aber ich lass lieber das Video für sich sprechen ;)



Wer noch mehr wissen will: Der Film ist wirklich was fürs fressbegeisterte Herz. Der Plot, nach zwei wahren Geschichten, dreht sich um Julie (Amy Addams), die in einem beschissenenscheidenenJob arbeitet, während ihre Freundinnen alle etwas Großes im Leben erreicht haben. Glücklich ist sie nur, wenn sie kocht, und so beschließt sie, nachdem sie ihr Mann Eric dazu ermuntert hat, alle Rezepte aus dem berühmten Kochbuch von Julia Child in einem Jahr nachzukochen und ihre Geschichte auf einem Blog zu erzählen. Durch den Blog findet Julie wieder Lebensfreude – obwohl ihr immer wieder Missgeschicke in der Küche passieren – und ihr Blog macht sie schließlich sogar berühmt. 

Parallel dazu wird von Julia Child (Meryl Streep) selbst erzählt, die in Amerika eine Ikone des Kochens zu sein scheint. Sie ist mit ihrem Mann, der Diplomat ist, in Paris gelandet, und erfährt dort die Freuden der französischen Küche – Butter, Butter UND BUTTER. Sie beschließt eine Kochausbildung zu machen und ein Kochbuch zu schreiben, das erst nach jahrelanger Verlegersuche endlich veröffentlicht wird.

Im Film kreuzen sich die Leben der beiden Frauen immer wieder auf sehr charmante Weise. Julie, die schließlich mit ihrem Blog den Durchbruch schafft, wird beispielsweise immer besessener, alle Rezepte nachzukochen, und wandelt sich auch optisch immer mehr, bis sie schließlich sogar eine Perlenkette wie Julia Child trägt. Für sie ist Julia eine Art Rettungsanker, weil sie ihrem Leben einen Sinn gibt – und ein Ziel im Leben zu haben, sei es auch noch so klein/irre/irrelevant für andere, ist sehr wichtig, findet ihr nicht auch? Ihre Erfahrungen beim Kochen fand ich sehr lustig, weil sie mich so sehr an mich selbst erinnerten, bei mir geht nämlich auch oft was schief ;) Manche Rezepte sind aber auch schlimm, aber wenn man sich vorgenommen hat, ein ganzes Kochbuch nachzukochen, dann bleibt einem eben nichts erspart:



Die Szenen aus Julia Childs Leben in Frankreich gefielen mir besonders gut. Frankreich ist sowieso ein Essmekka und die Ausstatter der Filme haben mit köstlichen Gerichten wahrlich nicht gegeizt. Was Meryl Streep alles isst und wie viel Butter in den Gerichten ist – ein schlechtes Gewissen beim Essen kannte man zur Zeit von Julia Child wohl noch nicht! Besonders toll fand ich die folgende, in der sie ihre Tagesroutine in der Kochschule beschreibt:



Insgesamt ist Julie und Julia ein richtiger Wohlfühl-Film, den man sich wohl immer wieder anschauen kann. Action sucht man vergeblich, aber für einen bauchwehverauten Sonntag ist er genau richtig, und für Foodblogger einfach perfekt!

Kennt ihr den Film? Was macht ihr am heutigen Sonntag?

4 Kommentare:

  1. Hallo Nadja,

    jaaa, der Film ist toll. Ich finde die Verfilmung der netten Story auch sehr gelungen. Und für Food-Blogger ist Julie&Julia ja auch wirklich ein must ;-)

    Ich hab mir vorgenommen, dass boeuf bourguignon nach Julia Child nachzukochen, seit ich den Film gesehen habe. das Rezept hat glaub ich vor einiger Zeit schon mal die runde durch die Bloggerwelt gemacht. Ich hoffe, das wird bei mir dieses Jahr auch noch was.

    Gruss,
    Sarah

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  2. Ich hab gelesen, dass einige Rezepte nach dem Film sehr im Kommen waren! Viele Gemüsegerichte scheint sie ja nicht zu haben - aber das Buch ist auch über französische Küche, die habens nicht so mit Vegetariern ;)

    Liebe Grüße
    Nadja

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