Am Wochenende war ich zur Hochzeit vom Bruder des weltbesten
Freundes eingeladen und wie immer passierte das, was wohl alle Männer insgeheim ein
bisschen fürchten: Ich kam in wilde Hochzeitsstimmung! Am liebsten plane ich
meine eigene Hochzeit, wenn ich auf Hochzeiten anderer bin, denn da sieht man,
was gut gelingt und was man doch anders machen würde, so ganz nach dem Motto:
„Weltbester Freund, auf unserer Hochzeit…“ Er quittiert es meistens mit einem
langgezogenen, neutralen „Hmmm“, was so ziemlich alles von „Au ja, lass uns
gleich zum Standesamt düsen!“ bis „Himmelherrgottnochamalwiesoich“ heißen kann.
Ist mir auch recht, so kann ich mich in Ruhe über Locations, Gäste und Musik
ausspinnen, ohne dass mir wer dazwischenquasselt und mich wieder auf den Boden
der Realität zurückholt!
Bei der Hochzeit am Wochenende waren viele Dinge sehr gut
gelungen, z.B. der Auszug des Paares aus der Kirche. Alle Mädchen und Frauen
bekamen Seifenblasen und durften die beiden einblubbeln – eine tolle Idee, die
ich ganz ungeniert für meine eigene Hochzeit klauen werde ;)
Mit dem Hochzeitsessen hingegen war ich nicht allzu
glücklich, wohl auch, weil es sehr traditionell gehalten war – und sehr
tierproduktlastig! Als Vorspeise gab es Mozzarella mit Tomaten und Melone mit
Schinken, als Suppenwahlmöglichkeiten Frittatensuppe, Leberknödelsuppe oder
Spargelcremesuppe (alle Suppen mit Rindsuppe gekocht). Die Hauptgerichte habe
ich mir nicht gemerkt, da alle mit Fleisch oder Fisch. Ich durfte zum Glück ein
vegetarisches Gericht bestellen und habe einen Gemüseteller gewählt. Leider war
der Koch nicht sehr kreativ und fast das gesamte Gemüse darauf war einfach nur
gekocht, teilweise ohne jegliche Zugabe von Salz. Gschmackig ist anders, aber
mir war schon von vorneherein klar, dass ich nicht die wichtigste Person auf
der Hochzeit bin und daher natürlich nicht auf meine Sonderwünsche eingegangen
werden kann oder soll. Die meisten Menschen sind ja durch und durch
Fleischesser und daher denken sie auch an das, was sie selber gerne essen.
Bei meiner eigenen Hochzeit würd ich es allerdings anders
machen, das mit dem Essen. Für Veganer bzw. Vegetarier muss auf jeden Fall eine
ordentliche Option dabei sein! Vielleicht wäre die Hochzeit auch vollkommen
vegetarisch, wer weiß? Vater spross meinte, dass er sich in diesem Fall ein
ordentliches Stück Speck einpacken würde – soll er ruhig machen. Aber ob der
weltbeste Freund da mitspielt, ist sowieso fraglich ;)
Hier ist aber auf jeden Fall ein Vorschlag für eine
Hochzeitsvorspeise – ein italienischer Hirsesalat. Das Zeug schmeckt so
unglaublich gut, ich bin hin und weg. Die Idee dazu, Hirse überhaupt zu kaufen
bzw. daraus Salat zu machen, habe ich von Michaela, das Dressing mit
Zitronensaft war aber nicht nach meinem Geschmack. So habe ich das Rezept
zuerst ein bisschen und dann sehr umgebaut :)
Hirsesalat auf italienische Art (für eine Person als
Hauptgericht oder als Vorspeise für viele)
Zutaten:
- 110g Goldhirse
- 220ml Wasser
- 2 EL Balsamico-Essig
- 1-2 EL Olivenöl
- ½ TL Senf
- ¾-1 TL Agavendicksaft
- Salz, Pfeffer
- 1 Karotte, fein gewürfelt
- ½ roter Paprika, fein gewürfelt
- 1 Frühlingszwiebel mit Grün, klein geschnitten
- 1 fingerlanges Stück Gurke, geschält, entkernt, gewürfelt
- 1 Tomate, entkernt und gewürfelt
- 1 EL Pinienkerne, in der Pfanne geröstet
- 3 Blätter Basilikum
- Optional, aber dann nicht mehr vegan: Schafkäse zerkrümelt
Zubereitung: Die Hirse nach Packungsanleitung garen und
abkühlen lassen, dabei darauf achten, dass sie ordentlich durch ist. Das Dressing zubereiten: Essig, Öl, Senf, Salz, Pfeffer und
Agavendicksaft am besten in einem Schraubglas miteinander verschütteln. Karotte
und Paprika in etwas Olivenöl anbraten, sodass die Karotte weicher wird.
Abkühlen lassen.
Die Hirse mit allen Zutaten bis auf Pinienkerne, Basilikum
und den optionalen Schafkäse vermischen. Zum Anrichten mit Pinienkernen und
Basilikum dekorieren, eventuell noch Schafkäse darüber bröseln.
Was gibt’s bei euch als Hochzeitsvorspeise?
Also das Essen klingt wirklich nicht so toll. Dabei gibt es doch immer mehr Vegetarier. Im Sommer letzten Jahres war ich auf einer Hochzeit einer guten Freundin. Die haben da an alle Esser gedacht. Für jeden gab es etwas. Und so würde ich das auch machen. Am liebsten ein Buffett. So dass sich jeder das nehmen kann, was er mag oder sich einfach durch alles durchfuttern kann.
AntwortenLöschenDer Hirsesalat sieht aber echt gut aus!! Das merk ich mir mal.
Am Land gibt es keine Vegetarier, da essen alle Fleisch ;) Das mit deiner Freundin find ich super, so ist für jeden etwas dabei!
LöschenLiebe Grüße
Nadja
*hihi* Jaja, die lieben Hochzeitsgedanken. Die gibt's bei mir auch immer mal wieder.
AntwortenLöschenWas es bei mir auf keinen Fall mal geben wird ist *schockschwerenot* Suppe - weil EINMAL in meinem Leben will ich nicht von Suppe schlürfenden Verwandten genervt werden, wenn wir miteinander irgendwo essen. Am Liebsten würd' ich ihnen dann den Löffel aus der Hand reißen... wah!
Ansonsten gibt's bei mir auch ganz sicher vegetarische und vegane Optionen für die Gäste - soll sich ja jeder wohl fühlen und schlemmen können!
Den Hirsesalat muss ich auf jeden Fall ausprobieren, hab' eh noch so viel Hirse daheim!
glg, Bernadette
Schön, dass ich nicht die Einzige bin, die solche Anfälle hat. Das mit der Suppe stimmt, gut, dass du das ansprichst! Haha, ich stell mir grad meine Oma suppeschlürfend vor ;)
LöschenAuf unserer Eheschließungsparty gab es ein kaltes Buffet aus Dingen, die hauptsächlich die Gäste mitgebracht haben (Salate, Wurst- und Käseplatte, Schnitzelchen, Spargelröllchen, Brot etc.) und zwei Suppen: eine Käsesuppe mit Fleisch und eine komplett vegane Suppe, die der einzige vegane Gast mitgebracht hat. So hatten wir auch eine Suppe für die laktoseintoleranten Gäste. Ich habe mehr Arbeit in das Nachspeisenbuffet gesteckt, das streng genommen gar keine Desserts, sondern nur Süßkram enthielt: Center Shocks Kaugummis, diverse Lutscher und Bonbons, kleine Schokoladentafeln, Brauseufos und (ganz wichtig) viele, viele Glückskekse.
AntwortenLöschenDas war aber nur die standesamtliche Trauung. Wenn wir kirchlich heiraten, will ich natürlich dicker auffahren. Es wird aber trotzdem wieder ein Bufett geben, weil das einfach praktischer ist. Ich finde es zwar netter, wenn alle gesittet am Tisch sitzen bleiben und sich nicht um die besten Plätze in der Futterschlange kloppen aber so kann sich jeder seine Portionen selbst einteilen. Was es auf gar keinen Fall geben wird sind Antipasti. Überall gibt es immer nur Antipasti als Vorspeise und ich hasse dieses glibberige Zeug. Ich denke eher an eine asiatisch anghauchte Vorspeisenauswahl. Mini-Frühlingsrollen, Glasnudelsalat, Sushi. Oder Tapas. Hauptspeise eher traditionell - es muss auf jeden Fall Kartoffelgratin geben. Zum Dessert gibt es wieder eine Süßkramauswahl und dazu irgendwas "richtiges". Mousse au chocolat, Kirschgrütze, in die Richtung.
Tatsächlich habe ich mir über das Essen noch recht wenig Gedanken gemacht, da ist man ja auch sehr auf das angewiesen, was die Lokalität so kann (Sushi sieht also eher schlecht aus). Was das Motto und den Tagesablauf angeht, bin ich schon deutlich weiter.
Übrigens: kirchlich geheiratet wird, sobald wir das Geld für eine richtig schöne Hochzeit beisammen haben - also so in 3 Jahren. Da kann man schonmal genauer planen. :)
An Sushi oder so etwas Ähnliches habe ich auch schon gedacht. Ich bin gespannt, was du in drei Jahren zaubern wirst! Verrätst du mir dein Motto?
Löschenbei uns gab es gebratenen grünen Spargel (mhh so lecker) mit einer gamba (die hätte man auch gut für Vegetarier weg lassen können ohne daß es negativ aufgefallen wäre)
AntwortenLöschenEin paar wenige Photos gibt es auf meinem Blog zu sehen.
Grüner Spargel - wenn man im frühling heiratet, wohl ein perfektes Menü...
LöschenHaha ja das kenn ich gut! Ich hab übrigens meine Hochzeit (und nein, ich bin weder verlobt noch plant mein liebster T. das irgendwann in nächster Zeit zu ändern) schon so halb durchgeplant. Und da sieht man wieder mal die Interessen, ich bin nämlich eher am überlegen, wie ich mich schminken soll :D
AntwortenLöschenAls Vorspeise hätte ich gerne.. hm. gute Frage! Das kommt glaub ich auch drauf an, wann die Hochzeit ist! Ich mag Tomaten mit Mozzarella sehr gerne, besonders im Sommer. Und ich bin auch dafür, dass es vegetarische Speisen geben sollte! Veganisch ist bei uns und unseren Gästen nicht notwendig. Aber als vegetarische Hauptspeise könnte ich mir gut einen gschmackigen Spinatstrudel (eines meiner Lieblingsgerichte) vorstellen, und ansonsten eventuell auch Fisch und Huhn/Pute. Oder ich frag dich einfach vorher noch mal :))
Im Sommer hat man tolle Möglichkeiten für ein Menü. Huiii. Ich sollte keine Hochzeitsplanerin werden, sonst werd ich noch ganz verrückt vor lauter Ausprobieren und Durchkosten und Sinnieren... Spinatstrudel klingt schon einmal super!
LöschenDer Salat sieht echt großartig aus. Den werde ich sicher auch einmal ausprobieren. :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Sarah
Danke für die Blumen, vergiss nicht zu erzählen, wie er geschmeckt hat! ;)
LöschenLiebe Grüße
Nadja
Hihi, bei uns bin eher ich die, die mit "Hhmm" auf so Käse wie Heiraten reagiert. xD
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