20.04.2012

AUSWÄRTS ESSEN: Heuriger Maly

Bei dem kleinen Wienausflug zum Steiermarkfrühling waren der weltbeste Freund, ich und der Rest der Hollenegger Blaskapelle auch noch bei einem Heurigen, dem Heurigen Maly. Wir Steirer kennen ja eher Buschenschänken und die traditionelle kalte Jause dort, beim Heurigen läuft die Sache anscheinend anders und es gibt auch Warmes zu essen. Da ich aber erst einmal bei einem Heurigen war, und mich daran nicht besonders gut erinnere, weiß ich natürlich nicht, ob das immer so ist. Hm.

Das Lokal wirkt auf den ersten Blick etwas, naja, abgeranzt, aber das kennen wir ja auch von Buschenschänken daheim, und gehört wohl auch irgendwie zum Flair dazu. Unsere Gruppe wurde in den ersten Stock gesetzt, dort waren wir ganz ungestört. Für größere Festivitäten sind die Räumlichkeiten durchaus brauchbar, 75 Leute sind super unterzubringen.

Die warmen Fleischplatten, die uns serviert wurden, waren ganz gut, besonders der Schweinsbraten mit der sehr knusprigen Schwarte. Außerdem waren noch Brathendl und warmes Geselchtes drauf. Mir haben aber am besten die Erdäpfel geschmeckt, die sich unter dem Fleisch versteckt haben. Den Salat hab ich nur gekostet, aber er war ganz wienertypisch sehr sauer und nicht nach meinem Geschmack. Brrr.



Leider waren die Kellner und die Wirtin scheinbar ziemlich überfordert mit der Masse an MusikerInnen, die es zu bewirten galt, obwohl wir vorangemeldet waren, und reagierten etwas ruppig und unhöflich auf Extrawünsche (wie z.B. Wasser auf dem Tisch, da wir Steirer den Wein ja lieber gespritzt und nicht pur trinken). Schade. Wir hatten aber auch ein „Glück“, am hintersten Tisch zu sitzen, trotzdem ist mir persönlich eine höfliche und freundliche Bewirtung in jeder Lebenslage sehr wichtig – und die empfand ich als nicht gegeben.

Der weltbeste Freund hat Rotwein getrunken, ich wirklich supersüßen und sehr gschmackigen Traubensaft. Der war so gut, dass ich gleich ein bisserl mehr davon haben wollte, denn zuhause trink ich nie Traubensaft, weil mir der normalerweise vor lauter sauer die Schuhe auszieht. Also wollte ich nach dem Essen eine Flasche des edlen Tropfens käuflich erstehen – der Preis, den die schlaue Wirtin flugs ausrechnete, haute mich aber fast aus den Socken: 8 (in Worten ACHT) Euro wollte sie für eine Flasche haben. Himmelherrgottsakrament. Ich hab dann gefragt, wie viel eine Flasche Wein so kostet – mit 12 Euro ist man dabei. Was sind denn das für irre Preise?

Natürlich schlug ich trotzdem zu, wenn auch grummelnd. Der Traubensaft bleibt jetzt aber bis zum nächsten großen Anlass im Keller. Um den Preis muss der aufgespart werden! Trotzdem hab ich mich noch die ganze Nacht und den nächsten Tag über die Frechheit der Wirtin geärgert – die glaubt jetzt sicher, dass man alle deppaten Steirer aus der Provinz so abzocken kann!

Fazit: Solide, teilweise wirklich super zubereitete Speisen, aber die Bewirtung war für mich persönlich ein Grund, dieses Lokal wohl nicht mehr zu besuchen… Hat jemand einen guten Heurigentipp für mich?

Heuriger Maly
Sandgasse 8
A-1190 Wien Döbling
Österreich
http://www.heurigermaly.at/

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