09.03.2012

AUSWÄRTS ESSEN: Zimt und Koriander

So. Die verdammte Prüfung ist geschrieben – mal schauen, was dabei rausschaut, im Moment bete ich noch für eine positive Note. Das ganze Lernen hat wohl eher weniger gebracht, ich war ob der schieren Fülle der Fakten und Daten etwas überfordert… und bewundere jeden, der Auswendiglernen sozusagen hauptberuflich macht – ein Hoch auf alle Jus- und BWL-Studenten! Meinereiner (bzw. mein Gehirn) weigert sich ja leider, Dinge auswendig zu lernen…

Nun aber zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben – gutem Essen! In der letzten Zeit musste ich das Kochen (und den Blog, snief~) wegen der Marathonlernerei ja eher vernachlässigen, meistens hab ich einfach ein schnelles Wokgericht mit Reis runtergewürgt oder bin gleich in ein Studentenbeisl bei der Uni essen gegangen. Aber jetzt… Weg mit den Lernunterlagen - zumindest, bis ich die Prüfung wiederholen muss ;)

Meine Freundin A. lud kürzlich zum Geburtstagsessen in das griechische Lokal Zimt und Koriander, das sich zufällig genau neben meiner alten Schule befindet. Aus Erfahrung und von früher weiß ich, dass sich die Beisln in der Nähe der Schule oft nur sehr kurz halten, aber seit sie meine ehrwürdige, altmodische, ehemalige Schule in ein hochmodernes, glasstrotzendes Etwas mit mehreren Schulzweigen umgebaut haben, scheint das Geschäft besser zu laufen.

Das Lokal zeichnet sich, wie man auf meinen unheimlich tollen (Vorsicht, Ironie!) Fotos erkennen kann, durch eine sehr, ähm, blutrünstige Inneneinrichtung aus. Alles ist rot, die Bilder, die Wände, die Tischdeko – daher verzeiht mir, wenn die Fotos etwas rotstichig geworden sind. Zusätzlich hatten wir beim Essen noch den Tisch im schummrigsten Winkerl ohne Licht. Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, vorher in Lokalen anzurufen und zu drohen, dass ich als Futterbegeisterte mit Kamera anrücke? ;)


Abends war das Zimt und Koriander eher spärlich besucht – der Kellner hatte daher reichlich Zeit, uns die Speisekarte (kleinkindhoch und sehr schwer) zu präsentieren und uns mit kulinarischen Köstlichkeiten zu versorgen.

Seht ihr die Hand? So bleiben Kellner fit, wenn sie das Ding immer hin- und herschleppen müssen. Ich frag mich allerdings, wie das geht, wenn Vollbetrieb ist.

Achtung: Wenn die auf Griechisch angeschriebenen Speisen erklärt werden, empfiehlt es sich, gut aufzupassen, sonst muss man bei der Bestellung andauernd nachfragen… Anstrengend für Gäste und Kellner, aber zugegeben, die riesige Speisekarte ist eine witzige Idee! Da es außerdem kein festes Menü gibt, sondern die Speisen regelmäßig wechseln, geht es wohl auch nicht anders.

Gegessen haben wir schließlich reichlich, und im Gegensatz zu diversen Griechenlandurlauben und Abendbuffets in Hotels war ich nach dem Essen gar nicht so vollgefressen und fressgelähmt, wie ich es normalerweise von griechischem Essen gewohnt bin. Das lag wohl auch an einem: Da der weltbeste Freund und ich ja auf Anti-Fleisch-Diät bis Ostern (umgangssprachlich auch „Fasten" genannt) sind, gab es für uns allerhand Vegetarisches mit Schafkäse, wir haben also allzu Fettes ausgelassen.

Ich habe als Vorspeise eingelegtes Gemüse und gebackenen Schafkäse bekommen, als Hauptspeise bestellte ich gefüllte Paprika – mit Schafkäse ;) Für den weltbesten Freund gab es einen Spinat-Schafkäsestrudel (sieht da noch jemand einen gewissen roten Faden? ;))

 Fischaufstrich mit Pitabrot

 Mein Gemüse.

 Kleine frittierte Fischchen.

Der Spinatstrudel des weltbesten Freundes. 

Und die Paprika mit Schafkäsefüllung :)

Das eingelegte Gemüse war ok, nur war Karfiol dabei, eines meiner Hassgemüse (Karfiol =n der böse Bruder vom Brokkoli), und Oliven, die ich immer noch nicht mag, obwohl ich sie immer wieder probiere. Der gebackene Schafkäse hat mir sehr geschmeckt, da gut gewürzt. 

Mein Hauptgericht war auch ganz lecker, der Strudel des weltbesten Freundes dagegen beinahe typische Diätküche – nicht besonders gesalzen und beinahe geschmacksneutral, was ja doch irgendwie zur Fastenzeit gepasst hat.

Als Nachspeisen wählten wir griechisches Joghurt und Baklava. Vor Baklava habe ich seit unserem Istanbulurlaub etwas Respekt – diese kleinen Teufelsdinger schauen so harmlos aus und sind doch so grausam süß, doch das Team des Zimt und Koriander hat es geschafft, essbare Baklava zu produzieren. 

Serviert wurden sie mit Schokosauce – ungewöhnlich, aber gut. 

Mein griechisches Joghurt kam in einer Riesenportion daher, war aber sämig-cremig und sehr fein.


Ich finde das Konzept des Lokals sehr nett, die Einrichtung ist wie geschaffen für ein romantisches Candle-Light-Dinner und die Speisen sind kreativ, ganz abseits vom typisch griechischen Durchschnittsbrei. Der weltbeste Freund und ich werden wiederkommen – aber nach der Fastenzeit gibt es dann (hoffentlich) ein köstliches Fleisch- oder Fischgericht für uns.

Wer kennt das Lokal? Wie gefällt euch die erotische Inneneinrichtung?

Zimt und Koriander
Grabenstraße 28
8010 Graz

8 Kommentare:

  1. 'fressgelähmt' ist ja mal ein schönes Wort! Die Einrichtung des Lokals gefällt mir sehr gut! Sollte mal wieder griechisch essen, sit schon viel zu lange her

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    1. Ich mag das Wort auch sehr, aber es passt auch so super. Nach dem Essen muss ich mich immer hinlegen...

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  2. Jööö, danke für den Lokaltipp! Vielleicht kleide ich mich bei unserem Besuch dort komplett in Pink - das neutralisiert das Rot (weil die Kellner dann sicher sofort umdekorieren *gggg*)

    Liebe Grüße, Julia

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    1. Haha, das wär aber lustig! Der Kellner war eh etwas nervös, dem passt das sicher nicht, wenn du einfach in Pink aufkreuzt...

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  3. Ich fahre zwar jetzt fast jeden Tag daran vorbei (Praktikum im BischGym), aber ich war noch nie dort essen! Aber ich mag griechisch sehr gerne, also werd ich das wahrscheinlich mal nachholen :)
    Danke für den Tipp!

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    1. Würd mich freuen, wenn du mir berichtest, wie es war. Es gibt dort auch Mittagsmenüs ;)

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  4. Auswendiglernen ist nichts für Gymnasiasten. Dort lernt man nur, wo es steht, wenn man es mal braucht. xD

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