Wer sich wundert, wo ich in den letzten Tagen war – ich war in London, so wie letztes Jahr, als Begleitperson bzw. –lehrerin mit meiner Mama
und einer vielköpfigen Schülergruppe. Das hab ich euch nur nicht erzählt, weil
ich immer die Panik habe, dass Einbrecher diesen Blog lesen und uns in meiner
Abwesenheit die Bude ausräumen ;)
Dieses Jahr hatten wir mit dem Wetter nicht so ein Glück, es hat geschneit, geregnet, gehagelt und die Sonne zeigte sich erst am allerletzten Tag, als wir gerade in den Flieger nach Graz gestiegen sind - sehr enttäuschend für fast alle bis auf einen Schüler, der sich irrsinnig über das bilderbuchgleiche englische Wetter gefreut hat und trotz des Regens nie schlecht aufgelegt war. Deshalb haben wir viel Zeit drinnen verbracht und haben Tee getrunken und Postkarten geschrieben, weil es draußen einfach zu ungemütlich war!
Außerdem
sind sechs der Schüler schlimm krank geworden und mussten einen Großteil der
Reise schwitzend und fiebernd im Bett verbringen. Bei all den kranken Gesichtern hatte ich keine Lust, viele Fotos zu machen, und bei dem Regenwetter die
Spiegelreflex des weltbesten Freundes auszupacken, das hab ich mich nur sehr
selten getraut. Wenn ich sie dann doch dabei hatte, dann war sie mir viel zu
schwer und ich habe erst recht kaum fotografiert. Wenn man eine dicke Winterjacke und eine schwere Kameratasche mit sich herumschleppen muss, macht Fotografieren einfach keinen Spaß!
Der schlimmste Tag der gesamten Reise war ein Sonntag, an dem wir nach Camden Market
gefahren sind. Trotz des anhaltenden Regens waren die Schüler und Schülerinnen gleich
alle verschwunden, verschluckt von den Ständen, Cafes und Einkaufsmöglichkeiten.
Ich und eine liebe Kollegin blieben zurück, und weil wir beide schon Camden-Market-Veteranen sind, beschlossen wir, ins Trockene zu flüchten. Nur wenige Meter von der U-Bahn-Station
weg fanden wir ein Burger-Lokal, das Haché.
Draußen war es kalt.
Uns knurrte der Magen.
Drinnen sah es trocken und warm aus, und aus Erfahrung wusste ich, dass die Briten ganz fantastisch kreative vegetarische Burger bauen. Also ohne groß auf die Karte zu schauen nix wie rein in das Lokal.
Draußen war es kalt.
Uns knurrte der Magen.
Drinnen sah es trocken und warm aus, und aus Erfahrung wusste ich, dass die Briten ganz fantastisch kreative vegetarische Burger bauen. Also ohne groß auf die Karte zu schauen nix wie rein in das Lokal.
Einen Augenblick später musste ich feststellen, dass wir in
einem verdammten Gourmet-Tempel gelandet waren. Diverse Preise, Plaketten und
Sterne lachten uns von den Wänden an, und überall wurde stolz verkündet, dass
das Haché ein grenzgeniales Lokal ist. „Verflucht, das wird sicher teuer“,
meinte ich flüsternd zur Kollegin und wollte schon zurück ins Nasse. „Aber
geh, wenn wir schon da sind, dann bleiben wir auch“, meinte sie, und so ließen
wir uns nervös zu einem der Tische in der gemütlichen Gaststube führen. Im
Geiste sah ich schon leise weinend all mein hart erspartes Geld über den Tisch wandern.
Ganz so schlimm war es dann doch nicht, auch wenn ich
natürlich mehr abgelegt habe als bei einem Take-Away vom Asiaten. Nachdem ich
die umfangreiche Karte studiert hatte, entschied ich mich für den Burger mit
dem klingenden Namen „Grand Champignon“ (ca. 8, 95 Pfund), der mich schon beim
Lesen der Zutatenliste zum Geifern brachte - der Portobellopilz, der drin sein sollte, überzeugte mich dann endgültig. Motiviert von der Wärme und den
unzähligen Pounds in meiner Tasche bestellte ich noch extra Honig-Senf-Sauce
(1,25 Pfund) und extra Blue Cheese (2 Pfund) zu meinem Burger. Dazu gab es Skin-On-Chips
(3,25 Pfund), die Kollegin wählte Fish and Chips (9,95 Pfund). Die Preise sind für Londoner Verhältnisse also durchaus moderat.
Solltet ihr in nächster Zeit nach London kommen, schaut bei Hache vorbei und genießt einen Veggie-Burger. Das Fleisch wird euch sicher nicht abgehen!
Der Burger, der mit Gemüse, Falafel und dem schon erwähnten gebratenen
Portobello-Pilz gefüllt war (omnom!), überzeugte mich auf ganzer Linie, geschmacklich
und optisch. Das Brot und Spiele mit seinem Veggie-Burger kann einpacken, für
mich gibt’s die besten Burger nur noch in dieser fantastischen Braterei. Gott, war der gut,
ich habe während des gesamten Essens merkwürdig glückliche Geräusche von mir
gegeben, die die Kellnerin sichtlich verstört haben ;) Das schreckliche Foto
kann dem Geschmack gar nicht gerecht werden!
Solltet ihr in nächster Zeit nach London kommen, schaut bei Hache vorbei und genießt einen Veggie-Burger. Das Fleisch wird euch sicher nicht abgehen!
Haché
24 Inverness Street
Camden Town
London
NW1 7HJ
Camden Town
London
NW1 7HJ
http://www.hacheburgers.com/
Für den schlimmsten Tag deiner Reise klingt das Essen aber sehr lecker ;o)
AntwortenLöschenIch würde auch zu gerne mal wieder nach London!!
Ja, das war wirklich ein Glück, dass wir dieses Lokal gefunden haben!
LöschenMmh das klingt toll! Ich war zwar auch im Camden Market im Dezember, aber ich hab mich nur von Tausenden Weihnachtseinkäufern durch die Gegend schieben lassen *g*
AntwortenLöschen...Und Burger machen können sie wirklich, die Briten, da können in Österreich alle einpacken!
Stimme dir voll und ganz zu. Ich bin immer wieder beeindruckt, was die alles draufhaben, so essenstechnisch!
LöschenIst ne Canon, ne? Ich hatte den Umhängegurt ja nun auch 2 Wochen im Einsatz und... bröselt bei euch auch die Schrift ab? Ich war ständig voller weißer Krümel.
AntwortenLöschenNein, die Schrift ist noch dran ;) Oje, weiße Krümel. Nicht schön.
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