Sachertorte… Typisch österreichisch, köstlich, schokoladig.
Nach dem Essen im Gasthaus freut man sich schon auf ein Stück Gebackenes, bestellt
aus Patriotismus eine Sachertorte, bekommt sie, obwohl abbestellt, mit einem
riesigen Klecks Schlagobers (oder Tuscher, wie meine Tante R. zu sagen pflegt),
sticht sich ein Stückerl ab, rein damit in den Mund, man kaut – und stellt
fest, das Stückerl ist nicht zu schlucken. Immer mehr wird der trockene Batz im
Mund, der Sinn des dazugelieferten, aber nicht gewollten, Schlagobers
erschließt sich dann vor dem Erstickungstod, denn mit etwas Schmiermittel
flutscht der eingespeichelte Bissen dann doch endlich hinunter. Ein stummes
Dankgebet an denjenigen, der die Torte mit dem Schlagobers angerichtet hat,
folgt, doch dann die Erkenntnis: Oje, noch ein ganzes Tortenstück zu essen. Da
kommt auch schon die Kellnerin und fragt feist grinsend: „Schmeckt’s eh?“ „Nein!“,
möchte man brüllen, traut sich aber nicht und bestellt sich kleinlaut noch
etwas zu trinken, um den Rest der Torte zu überleben.
Jaja, die Sachertorte. Mein Kumpel J. und ich sind ja der
Meinung, dass nur ganz wenige eine richtig gute Sachertorte zustande bringen –
meinereiner gehörte bis dato nicht dazu, da ich den trockenen Teufel einfach
nicht mag und daher auch noch nie eine gebacken habe. Ich frag mich nämlich,
wie es Gasthäuser – und Bäckereien! – schaffen, etwas, das ca. sechs Eier
enthält, zu einem Klumpen aus Sägespänen mit Marillenglasur und Schokoüberzug
zu verarbeiten, aber es soll ja auch in unserer Zeit noch Wunder geben. Tja,
ich hätte gleich draufkommen können, es einmal mit einem Rezept ohne tierische
Produkte zu probieren…
Herausgekommen ist bei meinem ersten Backversuch eine
saftige Schokotorte mit Schokostückchen, einer reichhaltigen Marillenfüllung
aus selbstgemachter Marillenmarmelade und einer dicken, aber dennoch weichen
Schokoglasur. Wie eine Sachertorte schmeckt sie nicht – Gott sei Dank! – aber dasRezept, das ich von diesem Blog habe, ist sehr einfach nachzubacken, die
Komponenten stimmen und für mich gibt’s jetzt nur noch diese „Sacher“-Torte. So
eine saftige, knatschige Torte habe ich nämlich schon lang nicht mehr serviert
bekommen, geschweige denn selbst gebacken… Köstlich!
Ich gestehe, ich habe das halbe Backwerk selber gegessen, der
weltbeste Freund war auch sehr begeistert. Sogar J., der veganem Essen mehr als
skeptisch gegenübersteht, verschlang die Torte und meinte dann: „Zur Not würd
ichs essen.“ Na, wenn das kein Kompliment ist.
Schokokuchen Sacher-Art (für eine 18-cm-Springform)
Zutaten:
- 95g Mehl
- 30g Kakaopulver
- ½ TL Backpulver
- ½ TL Natron
- Prise Salz
- 180ml Pflanzenmilch (ich habe Mandeldrink genommen)
- 40ml Pflanzenöl
- 1 TL Vanilleextrakt amerikanische Art oder 1 Packerl Vanillezucker
- Optional 1 TL Schokoextrakt
- 95g Kristallzucker
- 45g gehackte Zartbitterschokolade
- 1 kleines Glas Marillenmarmelade
Zubereitung: Den Ofen auf 180 Grad vorheizen und eine
Backform mit 18 Zentimetern Durchmesser vorbereiten – ich kleide meine immer
mit Backpapier aus, aber fetten und mehlen geht auch. In einer Schüssel Mehl,
Kakaopulver, Backpulver, Natron und Salz versieben. In einer zweiten Schüssel
Milch, Öl, Vanilleextrakt, Schokoextrakt, Zucker und einen halben EL von der
Marillenmarmelade vermischen. Die Mehlmischung in drei Portionen unterrühren –
Vorsicht, nicht zu lange rühren, da sonst der Teig zäh wird. Bevor alles ganz
vermischt ist, die Schokostückchen unterheben. Den Teig in die vorbereitete
Form geben und ca. 30 Minuten backen. (Mein Ofen ist schon altersschwach, also
nach ca. 25 Minuten mal reinschauen und die Stäbchenprobe machen.) Herausnehmen
und auf einem Gitter abkühlen lassen, dann aus der Form lösen und rundherum mit
einer dünnen Schicht Marillenmarmelade einschmieren – ja, auch den Rand! Wenn
sich Brösel lösen: Wurscht, denn die Marmelade klebt alles gut an und füllt gleichzeitig
eventuelle Ritzen, die beim Backen entstanden sind.
Zutaten für die Glasur:
- 50g Zartbitterschokolade
- 50g Alsan oder andere Margarine
Zubereitung: Schokolade und Margarine im Wasserbad schmelzen
lassen. Zur Seite stellen und 5 Minuten abkühlen lassen, dann den Kuchen damit
glasieren. Die Torte im Kühlschrank fest werden lassen.
Welche Torte könnt ihr nicht leiden?
mhmm... schaut einfach köstlich aus. werd ich auch versuchen.
AntwortenLöschenich persönlich kann ja zum beispiel schwarzwälderkirschtorten überhaupt nicht leiden. aber jedem das seine.^^
Schwarzwälder ist mir auch viiiel zu fett :/
LöschenOch, ich glaub, ich mag Torten allgemein nicht. .__. Schichten aus Sahne- und fluffigem Teigzeugs. Lieber Käsekuchen. *_*
AntwortenLöschenHat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass du die nervtötendsten Captchas auf diesem Planeten hast? >__>
Musste googeln, wovon du sprichst. Öhm, die sind bei allen Blogger-Blogs so. ;)
LöschenHab selten so gelacht wie beim Lesen deiner Sachertortendarstellung! Du solltest schreiben, unbedingt! Aber wahrscheinlich tust du das eh schon.. Ich freu mich jedenfalls schon aufs Backen, Danke!
AntwortenLöschenDanke für das liebe Kommentar! :D
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