Frühstücken zu
gehen ist ein ganz besonderer Luxus, den ich mir nur sehr selten gönne, obwohl
ich wirklich gerne ausgiebig frühstücke. Wenn ich mich dann schon einmal dazu
aufraffe, mein wirres Haar vor der ersten Mahlzeit des Tages zu bändigen und
mich außer Haus zu bewegen, muss der Ort, den ich aufsuche, schon wirklich die
Mühe wert sein. Wie die süße Luise zum Beispiel.
Sie liegt
idyllisch mitten am Lendplatz einen Katzensprung von der Innenstadt entfernt,
und ist so klein, dass man, wenn sie gerade zu hat, schon einmal an ihr
vorbeiläuft. Hat sie aber offen und der Tag ist schön, dann ist es schwer,
überhaupt einen Tisch zu bekommen, weil so viele Tagesgäste und Marktbesucher
die winzigen Tische im Freien bevölkern. Aber das ist auch verständlich, denn
das Lokal, das die Größe einer überdimensionierten Schuhschachtel hat, im
Shabby Chic eingerichtet und mit vielen bunten Blumen – sowie einem Klavier! –
dekoriert ist, verströmt ja auch einen ganz eigenen Charme. So fühlt man sich
sofort heimisch – und dann schmeckt das Frühstück ja bekanntlich gleich noch
einmal so gut.
Ich war bereits
im Spätsommer dort, aber dann startete das Unterrichtspraktikum und BÄM – keine
Zeit zum Bloggen mehr, weil ich am Abend nach der Schule nur noch tot am Sofa
lag und mir ermattet eine Serie nach der anderen reinzog. Dabei sollte für die
Süße Luise dringend Werbung gemacht werden, es ist nämlich ganz ausgezeichnet
zu frühstücken dort. Jetzt, wo das Wetter noch so schön ist, solltet ihr
dringend vorbeischauen!
Frühstück gibts
von 08.00 bis 13.00, im Herbst wird die Aufsperrzeit laut der freundlichen Besitzerin
eine Stunde nach hinten verlegt. Das Frühstücksangebot ist klein, aber fein –
es gibt z.B. Joghurt mit Früchten und Honig, einen Avocadosalat mit Tomaten, Oliven und Kernöl, Frischkäse mit
Gemüse und Waldbauernbrot oder Ham and Eggs. 80% der Zutaten für die Gerichte stammen direkt
vom Markt und den lokalen Anbietern, der Schinken zum Beispiel kommt von der
Firma Feiertag, die nur 100 Meter entfernt ihren Stand hat. Gekocht wird in
einer winzig kleinen Küche direkt unter den Augen der Besucher. Freunde des
Süßen werden sicher mit dem großen Angebot an selbstgebackenen Kuchen
glücklich, es gibt 25 verschiedene Sorten, die im Wechsel von den Mitarbeiterinnen
gebacken werden, zu entdecken.
Ich habe das
“Marktfrühstück” verspeist, das einzige wirkliche Frühstücksangebot auf der
Karte. Für € 6,90 bekommt man hier wirklich etwas für sein Geld – der Teller
bog sich unter frischem Gemüse, Obst, Käse- und Fleischspezialitäten, sodass
die dazugebrachten vier Stücke Brot nicht ausreichten und ich gemeinsam mit
meiner Freundin Ula, die mit dabei war, noch einmal zwei Stücke extra
bestellte, um all die guten Sachen auch standesgemäß verspeisen zu können. Dazu
genehmigten wir uns noch ein weiches Ei mit Schnittlauchbrot (€ 2,80) sowie als
Nachspeise jeweils ein Stück Pflaumen-Streusel-Kuchen und Schoko-Amarena-Kuchen.
Für Vegetarier bietet die süße Luise allerhand – alle Frühstücksspeisen kann man auch fleischlos bestellen, und auch Sojamilch wird angeboten.
Die süße Luise ist wirklich einen Besuch wert. Fast ärgere ich mich, dass ich diesen Sommer nicht öfter dort war – das wird in den nächsten Sommerferien nachgeholt!
Die süße Luise
Lendplatz – Stand
9
8020 Graz
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