Melanzani (oder Auberginen für meine deutschen LeserInnen ;)) sind schon
komisch. Man kann nicht genug von ihnen kriegen, oder man hasst sie. Im Sommer
gehör ich ja eher zur ersteren Fraktion, denn ich finde, neben Tomaten
verkörpert kaum ein Gemüse den Sommer mehr als Melanzani. Aber wer schon einmal
so eine richtig mit Fett angesoffene, schlecht zubereitete gegessen hat, will
wahrscheinlich nie mehr wieder seine Zähne in das weiche Fleisch schlagen.
Dabei sind Melanzani so vielseitig!
Beim Einkaufen kann
man ruhig auch einmal zu gestreiften oder weißen Sorten greifen, die schmecken
auch sehr gut. Wichtig ist nur, dass die Früchte schön fest sind und keine
Druckstellen haben. Bevor man die Melanzani dann zubereitet, sollte man sie in
die gewünschte Größe schneiden, dann ordentlich einsalzen und stehen lassen,
bis sie Wasser zieht. Das entzieht ihr Feuchtigkeit und verhindert, dass sie
sich mit Fett vollsaugen – das Gemüse ist nämlich der Badeschwamm unter den
Nachtschattengewächsen und kann problemlos literweise Öl aufnehmen.
Melanzani kann man auf
verschiedenste Arten zubereiten. Der Klassiker für mich sind in fingerdicke
Scheiben geschnittene Melanzani, die man ordentlich einsalzt, dann
trockentupft, mit Kräutersalz und Pfeffer würzt und dann in einer gusseisernen
Pfanne auf beiden Seiten in Öl kross anbrät. Dazu passt eine Joghurtsauce. Natürlich
kann man Melanzani auch wunderbar frittieren, sie schmecken nicht nur mit
klassischem Paniermehl, sondern auch mit Panko ausgezeichnet. Aber natürlich
kann man sie auch in Ragouts verwenden, z.B. Ratatouille - das Rezept kann ich sehr empfehlen!.
Ich mag sie aber persönlich am
liebsten in Eintöpfen wie diesem. Die neuen Kartoffeln gibts jetzt grad am Bauernmarkt - sucht euch die kleinsten aus, die ihr finden könnt!
Zutaten:
- 350g Melanzani, in 1x1 Zentimeter große Würfel geschnitten
- 100g rote Paprika in 1x1 Zentimeter große Stücke geschnitten
- 3 Knoblauchzehen, gerieben
- 1 Dose kleine weiße Bohnen (880g Abtropfgewicht), abgespült und abgetropft
- 200g Zwiebel, gewürfelt
- 1 Dose stückige Tomaten
- 500g möglichst kleine, neue Kartoffeln (größere sollten halbiert werden)
- 4 EL Olivenöl
- 2 Pimentkörner
- Zimtstange
- 1 TL Garam Masala
- 1 MS Macis oder Muskat
- ½ TL Chiliflocken
- Salz, Pfeffer, Zucker
- kleingeschnittene Frühlingszwiebel zum Garnieren
Zubereitung: Melanzani in
Würfel schneiden, einsalzen und etwas stehen lassen, dann das überschüssige
Wasser abgießen und abtupfen. In 4 EL Olivenöl rundherum anbraten, bis sie
etwas gebräunt sind, dann die Zwiebel und die Paprika hinzufügen und so lange
braten, bis die Zwiebel glasig sind. Knoblauch dazugeben und 30 Sekunden
mitbraten, dabei darauf achten, dass der Knoblauch nicht schwarz wird.
Kartoffeln hinzufügen und kurz mitbraten. Tomaten hinzufügen und so viel Wasser
angießen, dass das Gemüse gerade bedeckt ist.
Mit Piment, Zimtstange, Garam Masala, Macis und Chiliflocken würzen,
aufkochen und so lange köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist. Dann die
Bohnen hinzufügen und mit Salz. Pfeffer und Zucker abschmecken. Wie alle
Eintöpfe schmeckt das Gericht aufgewärmt besser.
Ich liebe Melanzani!! Allerdings habe ich den Schritt mit dem Einsalzen bisher immer übersprungen, daher vermutlich der Schwammeffekt :)
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