17.10.2011

REZEPT: Arabische Linsen-Reis-Suppe

Irgendwann vor Urzeiten kaufte ich mir eine Packung roter Linsen, weil ich diesen grenzgenialen Linsenaufstrich nachbauen wollte, in den ich mich bei einer Essenseinladung verliebt hatte. Was soll ich sagen – der Versuch ging schief und die Linsen verstaubten in einem Schraubglas im hintersten Eck meines Vorratsregals.

Das gleiche Schicksal ereilte eine Packung braunen Langkornreis, den ich mir kochen wollte, nachdem ich in einem vegetarischen Restaurant diesen köstlichen Gemüsecurry mit eben diesem Reis zu mir genommen hatte. Ich traute mich einfach nicht, die Körner in meinen Reiskocher zu packen und einfach draufloszukochen… Ohne Rezept geht hier (zumindest das erste Mal – scheiß Unkreativität!) gar nichts, und da ich keine Anleitung finden konnte, wie man braunen Reis in meinem Reiskocher zubereitet, versteckte ich ihn verschämt gleich neben den roten Linsen und hoffte, dass er sich irgendwann in Luft auflöst – denn gibt es etwas Schlimmeres als Dinge, die man gekauft hat, aber dann nicht aufbraucht oder verwendet? Für mich kaum… Da schäme ich mich immer ganz schrecklich für meine Dummheit/Geldverschwendung und will gar nicht an das Zeug erinnert werden!

Vor einigen Tagen hatte ich aber dann endlich Gelegenheit, sowohl Linsen als auch Reis in einem Gericht zu verwenden, Heureka!
Es war ein grauenvoller Tag voller Stress – die arbeitende Bevölkerung hört jetzt kurz weg…Ja, ich hatte vier Stunden Uni, aber die Stunden waren geistig anstrengend! ;) Ich hatte keine Lust mehr, etwas Aufregendes zu produzieren, ich wollte mich nur aufs Sofa werfen und darauf warten, dass irgendein Auflauf, Eintopf oder Süppchen vor sich hin köchelt und mir erspart, vor dem Herd stehen zu müssen.

In diesem Buch wurde ich fündig, denn das Rezept warb damit, „perfekt für Tage zu sein, an denen man nicht mehrere Töpfe anbrauchen will, um etwas Essbares zu zaubern.“ (Für diese Übersetzung aus dem Englischen bekomme ich wohl keinen Preis, aber so inhaltsmäßig passt das schon ;))

(Beim Kochen hatte ich dann ein ganz merkürdiges Erlebnis: Als ich den Kümmel in den Topf gab, umwaberte mich plötzlich der typische Geruch, der mich stets umfängt, wenn ich es sonntags zu meinem werten Herrn Vater schaffe und er mir den obligatorischen Schweinsbraten auftischt. Ha, ich weiß jetzt, warum der so gut schmeckt! Er ist mit Kümmel paniert!)

Die Suppe war am ersten Tag ganz okay, am zweiten Tag, nachdem sich alles etwas gesetzt und der Reis mit Suppe angesoffen hatte, besser, da cremiger und voller im Geschmack, und ähnelte fast schon einem Eintopf. Es gab zwar keine Geschmacksexplosionen beim Essen, aber das Gericht ist relativ unkompliziert, macht satt und ich komme endlich dazu, alles aufzubrauchen, was ich immer schon aufbrauchen wollte… (Jetzt muss ich nur noch ein Rezept mit Pflaumenmus bzw. Austernsauce finden und alles wird gut.)

Arabische Linsen-Reis-Suppe (für 4 Portionen – wo die Kochbuchautorin hier 6 Portionen sah, ist mir schleierhaft…)

 Wer kann mir sagen, wie man Suppen dekorativ ablichtet? :(

Zutaten:
  • Olivenöl
  • 1 mittlerer Zwiebel, fein gewürfelt
  • 6 Knoblauchzehen, zerdrückt
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer
  • 1 Esslöffel gemahlener Kümmel
  • 1 Teelöffel gemahlener Koriander
  • 115 Gramm gewürfelte Karotten
  • 200g rote Linsen
  • 100g brauner Langkornreis
  • 1,2 Liter Gemüsebrühe
  • Einen ordentlichen Schuss Zitronensaft (nach Geschmack)
Zubereitung:
Einen Schuss Olivenöl in einen großen Topf erhitzen. Die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten, dann Knoblauch, Pfeffer und Salz hinzufügen und mitbraten. Die Gewürze dazugeben – darauf achten, dass sie nicht anbrennen! – und ganz kurz anbraten. Karotten, Linsen, Reis und Brühe hinzufügen und zum Kochen bringen. Wenn die Mischung kocht, Hitze reduzieren und ungefähr 40 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen weich und der Reis durch ist. Ab und zu umrühren, um zu verhindern, dass die Suppe anbrennt. Wenn alles durch ist, den Zitronensaft hinzufügen und abschmecken.

Kennt ihr auch Gerichte, die am zweiten Tag besser sind?

2 Kommentare:

  1. Zur dekorativen Ablichtung von Suppen kann ich leider nicht viel beitragen, man kann höchstens versuchen, mit Farben und Kontrasten zu arbeiten. Aber ich kenne das Problem nur zu gut, es ist der einzige Grund, warum meine heißgeliebte Zwiebelsuppe bisher noch nicht auf meinem Blog gelandet ist...

    Deine Linsen-Reis-Suppe klingt aber super, egal, wie sie ausschaut, und sie kommt auf jeden Fall im Lauf der Woche bei mir auf den Tisch!

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  2. Juchu, dann musst du mir aber erzählen, wie es gelaufen ist. Und erst am zweiten Tag essen ;)

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